Ausgehend von den neuesten Forschungsergebnissen bietet die Lectio Albertina 19 von Alessandra Beccarisi eine umfassende Untersuchung zum Einfluss des Albertus Magnus auf die "spekulative deutsche Mystik" und auf Meister Eckhart, 55 Jahre nach Bernard Geyers Artikel zum Verhältnis von Albertus Magnus und Meister Eckhart.
Die Arbeit stellt konsolidierte Auslegungen in Frage und eröffnet gleichzeitig neue mögliche Perspektiven für die zukünftige Forschung. Sie zeigt zum einen im Werk Meister Eckharts eine gewisse Distanzierung von der Metaphysik und Erkenntnislehre Alberts, zum anderen verweist sie auf die Zentralität von Alberts Naturphilosophie als wirksames Instrument fu¨r die homiletische Tätigkeit Eckharts sowohl in lateinischer wie in deutscher Sprache. Schließlich eröffnet der Text Beccarisis zum ersten Mal breiter Alberts Kommentar zum Evangelium des Matthäus als wichtige Quelle für das Denken des Dominikaners Eckhart.