Der Band vereint sechzehn Abhandlungen zur Geschichte der deutschen Universitäten vornehmlich im 'konfessionellen Zeitalter'. Er handelt von jenen Hochschulen zwischen Reformation und Aufklärung - von der Gründung Marburgs (1527) bis zur Jesuitenhochschule in Breslau (1702) - die im religiös gespaltenen Heiligen Römischen Reich die Universitätslandschaft geprägt und das höhere Bildungswesen seiner Territorialstaaten bestimmt haben. Im Blickpunkt einer quellenorientierten Analyse stehen dabei die altgläubige 'Academia Julia' im Fürstbistum Würzburg und die nahezu gleichzeitig inaugurierte, neugläubige welfische Julius-Universität zu Helmstedt. Beide erweisen sich in vergleichender Betrachtung als charakteristische Ausprägungen eines spezifischen Universitätstypus, der außer durch seine genuin konfessionelle Ausrichtung vor allem durch die Dominanz der jeweiligen Landesherrschaft sowie durch ein humanistisch orientiertes Lehr- und Wissenschaftsprofil bestimmt wurde. Gerade die alle Hochschulen und Schulen umgreifende, überkonfessionelle humanistische Bildungsbewegung lässt ungeachtet enger Rahmenbedingungen, die der frühmoderne Territorialstaat und der konfessionelle Antagonismus setzten, die großen Gemeinsamkeiten hervortreten, die den Universitäten des konfessionellen Zeitalters eigneten.