Mit dem Liesborner Evangeliar kehrte im Mai 2023 eine der ältesten, vollständig erhaltenen Evangelien-Handschriften Westfalens nach einer 200-jährigen Reise an ihren ursprünglichen Bestimmungsort zurück. Der vorliegende Sammelband vereint die Beiträge einer Tagung, die zu diesem Anlass die Gründungsgeschichte des Frauenstifts Liesborn und die Entstehung sowie Ausstattung des Liesborner Evangeliars näher untersuchte. Acht Aufsätze aus der Perspektive der mittelalterlichen Geschichte und Kunstgeschichte zeichnen ein detailliertes Bild der Frühzeit des Klosters und der Besonderheiten jener Handschrift, die bislang noch nicht im Fokus der mediävistischen Forschung stand.
Mit Beiträgen von: Tina Bawden, Caspar Ehlers, Gudrun Gleba, Christine Jakobi-Mirwald, Isabel Kimpel, Ilka Mestemacher, Carla Meyer-Schlenkrich, Ulrich Rehm und Hedwig Röckelein.
Inhaltsverzeichnis
Zum Geleit • VII
Julia von Ditfurth und Sebastian Steinbach
Zur Einführung: Das Liesborner Evangeliar als historische und kunsthistorische Quelle zur Geschichte des Frauenstifts • 1
Caspar Ehlers
Bardo und Boso. Der Adel im sächsischen Herzogtum
des 9. bis frühen 11. Jahrhunderts und die Gründung Liesborns • 9
Carla Meyer-Schlenkrich
Humanistische Klostergeschichtsforschung des 15. Jahrhunderts
und die Frühgeschichte Liesborns • 39
Hedwig Röckelein
Cosmas und Damian – Simeon der Prophet: Patrone des
Frauenstifts Liesborn in der Karolingerzeit? • 61
Gudrun Gleba
Wie viele Rinder braucht es für ein Evangeliar? • 91
Isabel Kimpe
SchreiberInnenvermerke aus geistlichen Frauengemeinschaften des Mittelalters: Widmungsgedicht und Kolophon im
Liesborner Evangeliar • 107
Ilka Mestemacher
Karolingische Tradition und gestalterischer Anspruch im
Liesborner Evangeliar • 123
Christine Jakobi-Mirwald
Zierschrift und Initialen im Liesborner Evangeliar • 137
Ulrich Rehm
Die Radfigur im Liesborner Evangeliar. Ein Bild-Text-Gefüge des
12. Jahrhunderts als Kondensat benediktinischer Exegese-Tradition
und als Medium spiritueller Dynamik • 151
Tina Bawden
Die Figur auf S. 328: Zur Neubewertung beiläufiger und
randständiger Zeichnungen in mittelalterlichen Handschriften • 169
Tafeln • 189
Gesamtverzeichnis der Tafeln und Abbildungsnachweise • 217