Im Gefolge der Industrialisierung wurde die katholische Gebetbuchliteratur zum zentralen Medium der Heilsaneignung im katholischen Milieu. Die kulturgeschichtlich angelegte Studie analysiert diese religiöse Literaturgattung als wirkmächtiges Heilsmedium in der Messfeier und in der Sterbeliturgie. Die Quellengrundlage der Studie bilden ausschließlich katholische Gebetbücher, die einen Bezug zur Diözese Münster aufweisen und zwischen 1850 und 1914 zum ersten Mal veröffentlicht wurden. Durch die räumliche Begrenzung der Quellenauswahl wird erstmals die systematische Erhebung eines geschlossenen regionalen Bestands von Gebetbüchern für den neuzeitlichen Katholizismus möglich. Ausgehend von einer personen- und organisationsbezogenen Rekonstruktion der katholischen Schriftlichkeit und den detaillierten Einzeluntersuchungen über die Intentionen und Inhalte der Gebetbücher bringt sich der Autor mit seiner Studie in zentrale Diskurse der aktuellen milieugeschichtlichen Forschung (ultramontanes Selbstverständnis, Homogenität des Milieus, Feminisierung der Frömmigkeit, inwendige Religiosität) ein.
Die Studie analysiert Gebetbuchliteratur als wirkmächtiges Heilsmedium in der Mess- und Sterbeliturgie. Als Quellengrundlage dienen katholische Gebetbücher, die einen Bezug zur Diözese Münster aufweisen und zwischen 1850 und 1914 zum ersten Mal veröffentlicht wurden. Durch die räumliche Begrenzung wird erstmals die systematische Erhebung eines geschlossenen regionalen Bestands von Gebetbüchern für den neuzeitlichen Katholizismus möglich. Ausgehend von einer Rekonstruktion der katholischen Schriftlichkeit und detaillierten Einzeluntersuchungen der Gebetbücher bringt sich der Autor mit seiner Studie in zentrale Diskurse der milieugeschichtlichen Forschung ein.
Über den Autor
Dr. theol. Sebastian Eck, 2004-2009 Studium der Katholischen Theologie (Dipl. Theol.) und Geschichte für Gymnasium und Gesamtschule der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, 2010-2015 Promotion an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Bochum, 2010-2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Christentums- und Kulturgeschichte der Universität Duisburg-Essen, seit 2014 Kustos des Instituts für Katholische Theologie der Universität Duisburg-Essen.