In der Öffentlichkeit wird Publius Quinctilius Varus bis heute hauptsächlich als tragischer Verlierer der berühmten Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 n. Chr. wahrgenommen. Doch dieses negative Image wird Varus nicht gerecht, denn er hatte zuvor eine höchst erfolgreiche Karriere im Dienste Roms durchlaufen. 19 renommierte Althistoriker und Archäologen aus Deutschland, den Niederlanden, Italien, Kroatien, Griechenland, Israel und der Türkei haben im vorliegenden Band nun ihre aktuellen Forschungen zu Varus und seiner Zeit zusammengetragen. In insgesamt 17 Beiträgen werfen sie dabei ein differenziertes Licht auf die historisch-kulturellen Zusammenhänge um die Zeitenwende, angefangen mit den Personen des Varus und seines germanischen Widersachers Arminius, über die römische Eroberungspolitik in Pannonien und den Nordprovinzen bis hin zu Afrika und dem östlichen Mittelmeerraum, Regionen, in denen Varus bedeutende militärische und politische Ämter bekleidete. Abgerundet wird der Band durch mehrere Beiträge zur Kunst und Architektur des ‚Goldenen Zeitalters’, in dem Rom unter Augustus seine kulturelle Blüte erreichte. Die verschiedenen Artikel vermitteln insgesamt ein umfassendes Bild der Politik und Kulturgeschichte des augusteischen Imperium Romanum, das durch die Katastrophe des Jahres 9 n. Chr. in seinen Grundfesten erschüttert wurde.