In der Darstellung werden erstmals die umfangreichen Reichshofratsakten für Dortmund ausgewertet. Rat und Bürgerschaftsgremien streiten vor dem obersten Gericht des Kaisers in Wien um Macht und Einfluss in der Reichsstadt. Die vor dem Reichshofrat geführten Prozesse gewähren tiefe Einblicke in die Dortmunder Verfassung des 17. und 18. Jahrhunderts. Dabei erweisen sich Mehrheitsprinzip und Repräsentativsystem – wichtige Merkmale heutiger Demokratien – in der Reichsstadt bereits als stark ausgeprägt. Die Lösung der Dortmunder Konflikte durch die Reichsgerichte zeigt zudem die reichspolitische Dimension und ist damit ein weiteres Indiz für eine neue Sicht auf die Reichsgeschichte insgesamt.