Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum (DBM) eröffnet am 04.12.2009 seinen neuen und mordernen Erweiterungsbau, der vorrangig für Sonderausstellungen vorgesehen ist. Zur Eröffnung dieses „schwarzen Diamanten“ wird eine großangelegte Sonderausstellung gezeigt, die die Geschichte des Steinkohlenbergbaus in der Bundesrepublik Deutschland mit besonderer Berücksichtigung des Ruhrbergbaus nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges thematisiert und in seiner energiepolitischen Bedeutung für die Bundesrepublik Deutschland publikumswirksam darstellt. Innerhalb von sieben chronologisch gegliederten Kernthemen der Ausstellung unter dem Titel „Glück auf! Ruhrgebiet. Der Steinkohlenbergbau nach 1945“ werden im Besonderen auch die tiefgreifenden Fortschritte in der deutschen Bergtechnik behandelt, die nur im Zusammenhang mit dem über Jahrzehnte anhaltenden Rationalisierungsdruck im Zuge der Strukturkrise sowie den hohen Sicherheitsstandards im deutschen Steinkohlenbergbau verständlich werden.
Das DBM nimmt damit seine herausragende Rolle als technisches Museum im Umfeld der zahlreichen Museen des Ruhrgebietes wahr, die sich gleichfalls, jedoch vorrangig sozialgeschichtlich oder speziell industriearchäologisch, mit der Thematik befassen. Für den technikhistorischen Haupterzählstrang der Ausstellung kann das DBM wie kein anderes Museum dabei auf seine umfangreichen Sammlungsbestände zurückgreifen. Ferner versteht das DBM die Realisierung der Sonderausstellung als Referenz gegenüber dem aktiven Steinkohlenbergbau in Deutschland, von dem es anteilig finanziell getragen wird und als dessen breitenwirksames Schaufenster es seit seiner Gründung im Jahr 1930 fungiert.
Soll damit das besondere Leistungsprofil des bundesdeutschen Steinkohlenbergbaus gerade auch im Bereich der Bergbau-Zulieferindustrie gezeigt werden, will die Ausstellung die Darstellung einer eindimensionalen Technikeuphorie vermeiden. Deshalb werden sowohl allgemein wirtschaftliche Rahmenbedingungen als auch genuin politische Entscheidungen für die Entwicklung des bundesdeutschen Steinkohlebergbaus veranschaulicht. Hier ist insbesondere an europäische Dimensionen im Sinne der Montanunion/EGKS, die Montanmitbestimmung, die Erhardsche Kohlenpolitik, die Gründung der Ruhrkohle AG als Einheitsgesellschaft bis hin zum Auslaufen des EGKS-Vertrages zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu denken. Selbstverständlich werden die bis 2009 getroffenen politischen, ökonomische und sozialen Rahmenbedingungen im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung der Branche berücksichtigt. Eine großangelegte Media-Präsentation vermittelt die Ewigkeitslasten des deutschen Steinkohlenbergbaus und richtet damit auch den Blick in die Zukunft.
Vorliegende Publikation ist der wissenschaftliche und reich bebilderte Begleitkatalog zur Ausstellung „Glück auf !Ruhrgebiet. Der Steinkohlenbergbau nach 1945“.