Die Pneumatologie gibt der Sakramentenlehre ein ausgesprochen komplexes Bündel an Fragen auf. In diesem Band werden anhand ausgewählter Theologen zentrale Fragen dieses wichtigen Themengeflechtsbeleuchtet: – Inwieweit kann die Rede von der Personalität Gottes jener theologischer Traditionen rezipiert werden, die im Geist Gottes lediglich‘ eine weiterwirkende Kraft des erhöhten Christussehen? – Ist der Heilige Geist ‚nur' die Macht der Vermittlung der Gegenwart Jesu nach seinem Tod oder wirkt er im sakramentalen Geschehen als Person Gottes eigenständiger? – Warum ist es so wichtig, die Sakramente auch in der Perspektive der Dreipersonalität Gottes als Orte gegenseitiger Begegnungund Kommunikation theologisch zu betrachten? Die Pneumatologie ist vor allem bestrebt, dem Sakramentenverständnis einen dynamischen Charakter zu verleihen. Auf diese Weise provoziert sie die kritische Auseinandersetzung mit vielen, manchmal einseitigen Thesen undAnsätzen der Sakramentenlehre. Die Kapitel 2 und 3 des Bandes belegen vor diesem Hintergrund, wie die trinitarischdialogische Struktur der Heilsökonomie gegenüber der auf das äußere Zeichen konzentrierten Sicht der (Neo-)Scholastik revidierend wirksam geworden ist.