Nach früheren erfolglosen Bemühungen, in Münster eine Universität zu gründen, gelang dies erst in der Regierungszeit des münsterischen Generalvikars und Ministers Franz von Fürstenberg im Jahr 1780. Die erste Universität bestand kaum 40 Jahre: Mit der Neuordnung des Bildungswesens in den preußischen Provinzen wurden 1818 die Medizinische und die Juristische Fakultät geschlossen. Die Universität verlor damit ihren Status und überdauerte das 19. Jahrhunderts als Lehranstalt beziehungsweise Akademie, bevor es 1902 zur Neugründung der Universität kam.An den vier Fakultäten wurden vor allem die künftigen Staatsbediensteten – Lehrer und Juristen – sowie Ärzte und Geistliche ausgebildet. In der Universitätsmatrikel lassen sich zahlreiche Personen nachweisen, die am Ende des Alten Reiches, in der sog. Übergangszeit und unter preußischer Regierung in Westfalen, aber auch darüber hinaus, öffentliche Ämter und Funktionen ausübten.Dieser Band reicht über eine reine Textwiedergabe der Matrikel weit hinaus. Zu den meisten Studenten der münsterischen Alma Mater bietet er biografische Daten und Angaben zu ihrer späteren beruflichen Tätigkeit. Er dient damit der Landes- und Ortsgeschichte wie auch genealogischen Forschungen.