In ihrer mehr als 200jährigen Geschichte hat die Lüdenscheider Firma Eduard Hueck Halbzeug und Kurzwaren aus Eisen, Messing, Zinnlegierungen und Aluminium hergestellt. Eine Familienangelegenheit war das Geschäft von Anfang an. Der Gründer Wilhelm Hueck betrieb die Firma 30 Jahre lang in Gesellschaft mit Brüdern, gestützt auf Voraussetzungen, die im 18. Jahrhundert geschaffen worden waren, danach 25 Jahre mit seinen Söhnen. Einer schied im Streit aus. Die zwei verbliebenen trennten sich sofort nach dem Ausscheiden des Vaters. Der jüngere, Eduard, übernahm den Löwenanteil der alten Firma und gründete 1864 seine eigene, seine Söhne und ihre Nachkommen führten die Firma gemeinsam fort.
In der 4. Generation war es dann Oscar Eduard Hueck (1886–1966), der zu Anfang des 20. Jahrhunderts eine schwere Krise meisterte. Nach dem 1. Weltkrieg kamen weitere Firmen (für Aluminiumfolien) hinzu, und der Beteiligungsbesitz wuchs, insbesondere durch eine Mehrheitsbeteiligung an der Westfälischen Metallindustrie AG in Lippstadt (heute Hella). 50 Jahre lang führte er die Firma und die gesamte Gruppe, die operativen Leiter wählte er meist aus dem Kreis seiner Vettern.
Mit seiner Person befasst sich diese Familienchronik in ihrem zweiten Teil, der zeitlich vom späten Kaiserreich bis zur jungen Bundesrepublik reicht. NS-Zeit, Verflechtung in die Kriegswirtschaft, Nachkrieg und Entnazifizierung sind ausführlich dargestellt.
Auf der Basis firmeneigener und öffentlicher Quellen, sowie vor allem eines in der Familie überlieferten Bestands von Hunderten von Privatbriefen zeichnet das Buch eine Innenansicht der Familie Hueck und ihrer Beziehung zu der Firma, die sie ernährt – aber zuweilen auch hart gefordert hat.