Auseinandersetzungen und Konflikte darüber, wie Kirche sein soll, prägen den kirchlichen Alltag. Gleichzeitig wird ihr im Glaubensbekenntnis die Einheit zugesprochen. Ausgehend von dieser Spannung beschreibt die Studie verschiedene Strategien, die durch Konflikte hindurch an der Einheit der Kirche arbeiten, und fragt: Welche Praktiken werden dabei angewendet? An welchen Stellen zeigen sich ihre Stärken? Von welchen Voraussetzungen gehen sie aus? Wo führen sie nicht weiter? Die Studie sichtet dazu verschiedene Theologien von Robert Bellarmin bis zu Michel de Certeau.
Im Einzelnen betrachtet sie Versuche, nonkonformes Denken und Handeln zu exkludieren. Sie beschreibt, wie Lehraussagen reinterpretiert werden, um sie anschlussfähig zu machen. Sie fragt nach Vollzügen der Selbstkritik und der Umkehr, die nicht nur die eigene Position sondern auch kirchliche Strukturen verändern. Schließlich bietet sie Impulse an, wie Einheit angemessen verstanden und gelebt werden kann.
Über den Autor
Simon Harrich, Dr. theol., studierte Theologie, Germanistik und Pädagogik in Münster und Rom. Anschießend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dekanat der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU Münster. Seit 2019 ist er Referent für Gemeindearbeit und Gemeindeberatung im Bischöflichen Generalvikariat Aachen.