Der Islam als das 'Fremde' und 'Andere' erfreut sich in den Medien derzeit großer Aufmerksamkeit. Die Berichterstattung ist meist durch ein negatives Islambild geprägt, das eine lange Vorgeschichte hat. Denn bereits in der Frühen Neuzeit (16. – 18. Jahrhundert) hat sich ein bis heute wirkendes Bild der islamischen Welt ausgeformt, dessen Genese im vorliegenden Buch erstmals in einer europäisch vergleichenden Perspektive und mit einem interdisziplinären Ansatz untersucht wird. Die Beiträge des Bandes, die von HistorikerInnen, Literaturwissenschaftlerinnen und einem Musikwissenschaftler aus neun Ländern verfasst wurden, zeigen, wie unzulänglich eine Wirklichkeitsdeutung ist, die das 'Eigene' dem 'Anderen' entgegenstellt. Denn die Wahrnehmung des 'Anderen' ist unauflöslich mit den je eigenen Wirklichkeiten derer verwoben, die mit ihren Körpern, in Bildern, Texten und Tönen das 'Fremde' kommunizieren. Mit Beiträgen von Gabriele Haug-Moritz, Almut Höfert, Karl Vocelka, Sonja Neubauer, András Forgó, Václav Bužek, Norbert Haag, Ralf-Martin Jäger, Mustafa Soykut, Ludolf Pelizaeus, Jan Kusber, Anne Duprat, Christien Dohmen, Nedret Kuran-Burçoglu, David Parra Monserrat, Peter Rauscher.