Das Vordringen des Drenthe-Eises in das Weserbergland und in die Westfälische Bucht
– Eine Theorie unter besonderer Berücksichtigung landschaftlicher Vorgaben
Jahrelange Beschäftigung mit den Landschaften im südöstlichen Westfalen führten den Autor zur Erkenntnis, dass quartärgeologische Prozesse in starkem Maße für das Gebiet prägend sind. Insbesondere die unmittelbaren Einwirkungen des Eises während des Drenthe-Stadiums der Saale-Eiszeit sind beachtlich. Umgekehrt wirken sich auch die landschaftlichen Vorgaben auf die glazialen Prozesse und das Vordringen des Eises in den betreffenden Landschaften aus.
Die Beschaffenheit des Untersuchungsgebietes lässt es wenig plausibel erscheinen, dass das Eis die Gebiete südlich der Mittelgebirgsschwelle (Wiehen-Wesergebirge, Teutoburger Wald) aus nördlicher bis nordöstlicher Richtung überfahren konnte. Der Autor propagiert daher die These, dass das Eis im Untersuchungsgebiet aus Nordwesten vorrückte. Beide miteinander verwobenen Aspekte, die Wirkung der landschaftlichen Vorgaben auf das Vordringen des Eises und das Vorrücken des Eises aus nordwestlicher Richtung stehen im Mittelpunkt des Beitrages. Die propagierte Bewegungsrichtung des Eises bietet gute Erkärungsansätze für zahlreiche geologische und landschaftliche Befunde.