Nachdenken über Fragen wie zum Beispiel, ob Christus der Anfang der christlichen Theologie sei, ob der Glaube aus einer freien Entscheidung bestehe, ob Theologie als Glaubenswissenschaft definiert werde solle und ob Zufriedenheit ein christliches Ideal repräsentiere, kennzeichnet dieses Buch. Dass es Gotteserfahrung und Gottesbegriffe gebe, dass Christen an die Kirche glauben, dass das Konkrete mehr Realität als das Abstrakte besitze sowie dass der Praxis der Vorrang vor der Theorie zukomme, sind Annahmen, die eine Infragestellung verdienen. Es handelt sich beispielsweise um eine unscharfe Fokussierung, wenn Glaubenswahrheit von Glaubenswahrheiten nicht unterschieden oder wenn Gott als eine Wirklichkeit statt als die Wirklichkeit angesehen oder wenn zwischen Wahrheit und Wahrheiten nicht differenziert wird. Die in der Umgangssprache versteckte Theologie hat manchmal den besseren Durchblick. Ein neuer Gedanke in der Theologie ist häufig ein Missverständnis. Ihre Hauptarbeit besteht in der Bereinigung solcher Sichtbehinderungen. In diesem Buch richtet der Fensterputzer sein Augenmerk auf kaum bemerkte theologische Denkfehler, die zur Zeit im Ansehen stehen.