Der Sammelband versteht sich als Beitrag zu einer die Grenzen konfessioneller und nationaler Betrachtungsweise überwindenden Biographie des herausragenden, nicht unumstrittenen Vorkämpfers der katholischen Reform und der Gegenreformation in Europa. Er versucht, die Rolle und Bedeutung von Stanislaus Hosius (1504-1579) als Humanist, Theologe und Diplomat neu zu bewerten, und behandelt aus dem Europaweiten Tätigkeitsfeld des Kardinals exemplarisch das königliche und herzogliche Preußen mit dem Ermland. Die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen in diesem Grenzgebiet ethnisch und konfessionell unterschiedlich geprägter Kulturen werden unter den Paradigmen 'Konfessionalisierung' und 'Wissenskultur' untersucht. Eine Aufgabe bleibt die im 19. Jahrhundert als deutsch-polnisches Gemeinschaftswerk begonnene Herausgabe der ca. 5000 Hosius-Briefe aus den Jahren 1566-1579.