Die moderne Historiographie interpretiert das Erneuerungsbemühen der katholischen Kirche im 16. Jahrhundert als Katholische Reform und Konfessionalisierung. Sie verortet das historische Geschehen im Rahmen weiträumiger gesellschaftlicher Prozesse. Aber wie sah "Reform" vor Ort aus? Wer gestaltete sie? Wie konnte sie umgesetzt werden? Wie gingen die Betroffenen mit Reformanliegen um? Wie reagierte die kurfürstliche Regierung auf Widerstand oder auf Gegenvorschläge? Die Studie stellt auf der Basis umfangreichen Archivmaterials für das Fallbeispiel Mainz die Reformpartizipienten, ihre Interessen und die Bedingungen für reformerischen Wandel dar.
Reformen konnten nicht einfach befohlen werden: Ihr Erfolg oder Mißerfolg war von der Haltung der übrigen gesellschaftlichen Gruppen abhängig.