Eine Schwarz-Weiß-Dramaturgie in Bildern und TextenWer würde schon Außenpolitik mit der Philosophiedes Kasperletheaters assoziieren, Vatikanforschungmit Taschendiebstahl verbinden, die Begegnung vonFernsehmoderatorinnen mit Schinken produzierendenFleischermeistern vermuten – oder denken, dassbrillante Unfallchirurgen mit orgelspielenden Nonnenoder energiebewußten Batterieforschern unter einenHut zu bringen sind?Welche Potentiale Münster in sich birgt und welcheKräfte bei der Modellierung Münsters zur „ MetropolisWestphaliae“ am Werk sind, wird in dem Fotoband„Die Münsteraner“ durch Menschen in unterschiedlichenTätigkeitsfeldern gespiegelt. Denn ein lebendigesGesicht erhält eine Stadt erst, wenn die in ihr lebendenund arbeitenden Menschen es ihr verleihen – durchihr Zutun.Die Vielfalt der hier versammelten 100 Köpfe, vorrangigaus den Bereichen Kultur, Sport, Soziales und Wissenschaft,steht einer Stadt wie Münster buchstäblich„gut zu Gesicht“, da die Fotos bedeutsame Spielfelder,Arbeitsbereiche, Lebenswelten und Angebote derWestfalenmetropole fokussieren. Was jene Köpfe beschäftigtund erfüllt wird auf zentrale Momente ihresSchaffens fotografisch zugespitzt. Die konkreten, oftmalsrealitätsenthoben inszenierten Situationen dieser100 Köpfe können über das lokale Tätigkeitsfeld weithinausreichen – durch ihre überregionale Bedeutung.Durch die variierende und korrespondierende Betrachtungder Fotografien im Spiegel unterschiedlicher Textemögen sich neue Verständnishorizonte der bildlichenDarstellungen eröffnen.„Die Münsteraner“ stellen eine eigenwillige Versammlungprägnanter Köpfe und ein visuell kunstvollesAbenteuer dar, das selbst im Surrealen das reale Abbildeiner Stadt verkörpert. Es ist die Realität, die in 100Köpfen immer wieder erlebt wird und diese umgibt.Tatsächlich und überall – in Münster.Münsteraner