Obwohl die Vorstellung von einem irdischen Heiligen Land in den neutestamentlichen Schriften nicht belegt ist, wurde sie in der Geschichte des Christentums sehr wirkmächtig. Katharina Heyden zeigt in dieser Studie, dass nicht die explizite Rede von der terra sancta, sondern die Orientierung an Palästina in unterschiedlichen Bereichen – Eschatologie, Kirchenpolitik, Hagiographie und Ikonographie – zur Sakralisierung der südlichen Levante und deren Rezeption durch westliche Christen führte. Als Bedingung der Möglichkeit einer christlichen Rede vom Heiligen Land wird das „synoptische Vermögen“ identifiziert, das sich in den Diskursen der ersten christlichen Jahrhunderte entwickelt hat.
Über den Autor
Katharina Heyden, Dr. theol., seit 2014 Professorin für Ältere Christentumsgeschichte sowie die Geschichte interreligiöser Begegnungen in Bern.