In den liturgischen Feiern drückt sich der Glaube der Kirche aus. Im gefeierten Gedächtnis reichen die Heilstaten Gottes bis in die Gegenwart fort. Der vorliegende Sammelband reflektiert die Liturgie der Kirche in ihren geschichtlichen Entwicklungen, ihren theologischen Deutungen und mit Blick auf die heutigen pastoralen Kontexte. Die Autorinnen und Autoren spannen in 24 Beiträgen den Bogen von Feiern im Kirchenjahr über Geschichtliche Perspektiven, Theologische Reflexion und Wissenschaftstheorie, Tod und Begräbnis bis hin zum Diskurs mit Gesellschaft und Kultur. In jedem dieser Felder hat der Eichstätter Liturgiewissenschaftler Jürgen Bärsch, der mit dieser Festschrift geehrt wird, wichtige Beiträge für die Forschung geleistet, die hier gewürdigt und vertieft werden.
Die Herausgeber:
Marco Benini, Dr. theol. habil., Professor für Liturgiewissenschaft, Theologische Fakultät Trier und Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung des Deutschen Liturgischen Instituts.
Florian Kluger, Dr. theol. habil. M.A., Stiftungsvorstand und Geschäftsführer Kloster Hegne, Honorarprofessor für Angewandte Theologie, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Benedikt Winkel, Dr. theol., Fakultätsreferent, Katholische Stiftungshochschule München.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
S. 1–4
Feiern im Kirchenjahr
Marco Benini
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ (Phil 4,4). Zur liturgiehistorischen Entwicklung des Gaudete-Sonntags
S. 5–28
Enno Bünz
Die Stiftung der „Angst“ in Berching (Bistum Eichstätt) 1516. Zu den Anfängen der Ölbergandachten im ausgehenden Mittelalter
S. 29–44
Klaus Herbers
Man muss die Feste feiern wie sie fallen – oder: die wunderbare Vermehrung der Jakobsfeste
S. 45–60
Hélène Bricoutl
Die Pfingstvigil. Potenziale einer unbekannten Feier
S. 61–80
Geschichtliche Perspektiven
Harald Buchinger
„... gerade die größten Sakramente ...“. Frühe Gebete zur Segnung von Wasser
S. 81–98
Martin Klöckener
Die Riten der Eingliederung in die Kirche zwischen liturgischer Realität und literarischer Fiktion. Der Ordo Romanus XI an der Schwelle von der Spätantike zum Mittelalter
S. 99–122
Cornelius Roth
Die dreifache Geburt in drei heiligen Messen. Über die Rolle der Liturgie in der deutschen Mystik
S. 123–138
Alexander Zerfaß
Materialien und Perspektiven zur Erforschung der lateinischen Liturgica der Stiftsbibliothek St. Peter in Salzburg. Ein Werkstattbericht
S. 139–162
Bernhard Schneider
„Selig, wer des Dürftigen gedenkt und des Armen“ (Ps 41,1). Beobachtungen zur Verbindung von Gottesdienst und Armenfürsorge in der Frühen Neuzeit
S. 163–186
Marius Linnenborn
„Pioniere der konkreten und praktischen liturgischen Erneuerung“ (Paul VI.). Der Beitrag singender Kinder zur Erneuerung des Gottesdienstes
S. 187–200
Benedikt Winkel
„Wann geschieht etwas für die Meßfeier mit Kindern?“ Werkbücher für Kindergottesdienste in der Tradition des Zweiten Vatikanischen Konzils
S. 201–216
Theologische Reflexion und Wissenschaftstheorie
Florian Kluger
Liturgie als Dialog zwischen Gott und Mensch. Gottesdienst als kommunikatives Beziehungsgeschehen personaler Begegnung
S. 217–232
Josip Gregur
Wert und Würde der Schöpfung. Liturgische Aspekte ökologischer Theologie
S. 233–248
Benedikt Kranemann
Liturgiegeschichte als Prozess. Das Konzil von Trient und die nachkonziliare Liturgiereform in liturgiewissenschaftlichen Darstellungen des 19. Jahrhunderts
S. 249–264
Klaus Raschzok
Ein „tatsachenorientierter“ Zugang: Evangelische Kultuswissenschaft als empirische Theologie bei Paul Drews (1858–1912)
S. 265–286
Tod und Begräbnis
Stefan Kopp
„Den unberechenbaren Tod täglich vor Augen haben“. Zu christlichen Vorstellungen des guten Sterbens im Spiegel der Liturgie
S. 287–298
Hans-Jürgen Feulner
„Lo! the book, exactly worded ...“. Die Feier des Erwachsenenbegräbnisses gemäß Divine Worship: The Order of Funerals in den Personalordinariaten für ehemalige Anglikaner/innen
S. 299–322
Andreas Heinz
Totengedenken und Jenseitsvorstellungen. Das Zeugnis des Liturgikers Amalar von Trier/Metz (ca. 775–ca. 853)
S. 323–344
Gesellschaft und Kultur
Ansgar Franz
„Mein Freund, der mich beständig liebet“. Das Motiv Freundschaft im Kirchenlied
S. 345–366
Stefan Böntert
Gefeierter Glaube und verwundetes Leben. ‚Vulnerabilität‘ als produktive Herausforderung für Wissenschaft und Praxis der Liturgie
S. 367–382
Stephan Wahle
Rituelles Inszenieren. Liturgie feiern in der Spannung von diskursiver Sprache und präsentativer Symbolik
S. 383–396
Albert Gerhards
Devotionsorte – Gedenkorte. Reflexionen und Beispiele in Zeiten drohenden Gedächtnisverlustes
S. 397–408
Stephan Winter
Liturgische Ordnung: die normative Funktion ritueller Macht. Überlegungen zu Wirkkräften der Cultura Dei in pluralistischen Kontexten anhand der Krönung des Britischen Königs Charles' III
S. 409–428
Bettina Kaul
Zwischen Fremdheit und Bedeutung. Religiöse und liturgische Bildung mitten in der Vielfalt der Auszubildenden in sozialen Berufen
S. 429–444
Autorenverzeichnis
S. 445–446
Register
S. 447–453