Musikalische Transferbewegungen beinhalten deutlich mehr als nur die Ortsveränderung von Individuen mit entsprechendem Gepäck. Transfer inkludiert die Kommunikation, den Transport, den Austausch und die Wechselwirkungen zwischen den Kulturen, die Adaption.
Das Institut für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte e.V. veranstaltete 2014 in Regensburg eine internationale Konferenz zum Thema: „Musik als Brücke. Transferbewegungen des 17. bis 19. Jahrhunderts zwischen dem deutschsprachigen Ostmitteleuropa und den westlichen Nachbarländern“. Die Beiträge dieser Tagung sind im vorliegenden Band dokumentiert.
Über den Autor
Klaus-Peter Koch (geb. 1939), deutscher Musikwissenschaftler, hat als Schwerpunkt seiner Arbeit Wechselbeziehungen zwischen den Musikkulturen osteuropäischer Völker und der deutschen Musikkultur sowie die mitteldeutsche Musikgeschichte, insbesondere des 17. und 18. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
S. 7–10
Remigiusz Pośpiech
Die Breslauer Klöster als Verbindungsorte europäischer Musik im 17. und 18. Jahrhundert
S. 11–36
Klaus-Peter Koch
Rezeption Händel'scher oratorischer Werke im östlichen Europa
S. 37–52
Vít Aschenbrenner
Das kirchliche Musikleben in Klattau/Klatovy im 18. Jahrhundert und die Einflüsse aus dem deutschsprachigen Raum
S. 53–68
Helmut Scheunchen
Die baltischen Lande unter dem Aspekt kirchenmusikalischer Brückenfunktion nach Ost und West sowie nach innen vom 17. bis zum 19. Jahrhundert
S. 69–86
Rainer Bendel
Aufklärung und Kirchenlied. Ignaz Franz als Kirchenlieddichter
S. 87–106
Piotr Tarlinski
Die Regensburger Bewegung zur Erneuerung der katholischen Kirchenmusik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und ihr Adaptionsverlauf in Schlesien
S. 107–130
Raymond Dittrich
Die Proksch-Sammlung in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg: Zeugnisse eines Musiktransfers zwischen Karlsbad, Landshut und Regensburg
S. 131–154
Grzegorz Poźniak
Max Filke (1855–1911) – Wanderer zwischen Deutschland und Schlesien. Am Beispiel der Missa in honorem sancti Caroli Borromaei op. 80
S. 155–168
Friedhelm Brusniak
Die Motette „Ecce quomodo moritur iustus“ (1587) von Jacobus Gallus (1550–1591) und ihre Popularität bis in das 21. Jahrhundert
S. 169–183