Dieser Band stellt die Theologie des Glaubens in De sacramentis Christiane fidei Hugos von Saint-Victor dar. De sacramentis erscheint hier als Synthese der Lehrtätigkeit des Viktoriners. In diesem reifen Werk hat der Anspruch auf Systematisierung und Einheit eine besondere Form gefunden, so dass man von einem der ersten Beispiele mittelalterlicher Summen spricht. Die vorliegende Abhandlung unterstreicht, dass sich das Verständnis der Theologie des Glaubens nicht lösen kann von der Gesamtheit des theologischen Projekts Hugos. Der Glaube nimmt in der Tat einen zentralen Platz in der Darstellung der 'sacramenta des christlichen Glaubens' ein. Der Glaube wird verstanden als ein 'Sakrament', denn er gehört zu der von Gott gewollten und auf das Heil des Menschen abzielenden Wirklichkeit. Gottes Heil ist also nicht als reine Gabe vorherbestimmt worden, sondern es war als Geschenk und als Versprechen intendiert, das von Anfang an die freie Teilhabe des Menschen auslösen wollte. Die Untersuchung zeigt die theologische und anthropologische Originalität der Reflexion Hugos und sie zeigt die mögliche Fruchtbarkeit einer solchen Reflexion für eine – notwendige – Erneuerung des theologischen Verständnisses des Glaubens, des Menschen und seiner Glaubensexistenz heute.