Schüler, Lehrer und Studierende haben mit dem Caesartext vielfach Mühe, nicht nur wegen der langen Sätze, sondern auch, weil er ihnen als eine Ansammlung von strategischen Planungen, Märschen und Schlachten vorkommt, nur im 6. Buch des Bellum Gallicum ein wenig angereichert um trocken geschriebene völkerkundliche Exkurse. Die Caesar-Forschung allerdings hat die verhaltene Kunst dramatischer Schildung zutage gefördert, welche in dem vorgelegten Kommentar für Schule und Studium zugänglich gemacht wird, um die eigene Lektüre und den Schulunterricht spannender gestalten zu können. Darüber hinaus legt dieses Buch die reichhaltige Schicht von Verhaltensskizzen, psychologischen Anmerkungen und Erläuterungen, dazu von persönlichen Bewertungen von Menschen und Ereignissen seitens des Historikers frei, die bisher so gut wie unbeachtet geblieben, aber dazu angetan ist, den scheinbar so nüchternen Text viel lebendiger erscheinen zu lassen, als es bisher möglich war. Es schien dem Verfasser weiterhin nützlich, endlich einmal das gesamte Corpus Caesarianum in einem einzigen Bande durchzusehen, um die ganze Souveränität Caesars im Planen, Entschließen, Handeln und auch Staunen über das ihm Widerfahrende von Anfang bis zum Ende seiner Kriegsführung erkennbar zu machen, dies jedoch nicht in der Form einer undifferenzierten Lobhudelei, sondern einer distanzierten Berichterstattung.