Von September 1939 bis Mai 1945 befand sich auf dem Gelände der Westfalenhalle Dortmund ein Kriegsgefangenenlager, in militärischer Abkürzung „Stalag VI D” genannt. Zunächst bis August 1941 auf die Westfalenhalle selbst beschränkt, wurde es ab Juni 1940 auf das angrenzende Gelände des damaligen Volksparks als Baracken-Anlage ausgeweitet. Die gesamte Industrie des Ruhrgebietes (Wehrkreis VI) profitierte von dem Einsatz der Kriegsgefangenen des Stalag VI D. Zahlreiche Gefangene wurden durch die Arbeit gesundheitlich geschädigt oder bezahlten gar mit dem Leben. Die Geschichte des Stalag VI D wurde hauptsächlich aus Quellen in- und ausländischer Archive rekonstruiert. Die Berichte des Internationalen Roten Kreuzes zeichnen zudem ein vielschichtiges Bild der schwierigen Überlebensbedingungen der Kriegsgefangenen. Stellvertretend werden Erinnerungen einzelner Kriegsgefangener vorgestellt, um ihnen als Handelnde ein Gesicht zu geben und ihre Ängste und Hoffnungen zu veranschaulichen. Die vorliegende Studie über das Stalag VI D wendet sich an eine breite Öffentlichkeit und soll die Erinnerung an ein Kapitel Dortmunder Geschichte aufarbeiten, das fast in Vergessenheit geraten ist.