Die spanische Blaue Division an der Ostfront, 1941-1945

Nunez Seixas, Xosé M.
Die spanische Blaue Division an der Ostfront, 1941-1945
Zwischen Kriegserfahrung und Erinnerung
 
Bandnummer
42
Auflage
1. Auflage
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
21.07.2016
Bestell-Nr
14868
ISBN
978-3-402-14868-6
Preis
59,00
Gleich nach dem Beginn des Unternehmen „Barbarossa“ beschloss das Regime Francisco Francos auf Initiative der spanischen faschistischen Partei Falange, Freiwillige an die Ostfront an deutscher Seite zu schicken. Zwischen Juli 1941 und März 1944 kämpften ca. 47.000 Spanier in der so genannten „Spanischen Freiwilligendivision“ der Wehrmacht, oder „Blauen Division“. Sie wurden zunächst an der Wolchow-Front, später an der Leningrader Front eingesetzt. Ungefähr 5.000 von ihnen kamen nicht wieder zurück, und etwa 500 Soldaten gerieten in sowjetische Gefangenschaft. Ab Mitte 1944 traten außerdem etwa 500 Spanier in verschiedene Kompanien der Wehrmacht und der Waffen-SS ein. Aus der Sicht der neuen Militärgeschichte “von unten” beschäftigt sich dieses Buch mit der Kriegserfahrung der spanischen Soldaten an der Ostfront: Gab es eine spanische Variante des Vernichtungskrieges? Wie erlebten sie die Brutalisierung des Krieges? Wie nahmen sie Russland und die Russen, die Partisanen und die Juden wahr? Wie setzten sie sich mit dem Dritten Reich und der Wehrmacht auseinander? Doch nach ihrer Rückkehr nach Spanien mussten die Kriegsveteranen feststellen, dass sich das franquistische Regime um eine allmähliche Annäherung an die Alliierten bemühte. Trotzdem blieb eine spezifische Form des Erinnerns an die Blaue Division, die das Verhalten der Spanier in Russland weiterhin verklärte, ein wesentliches Merkmal der franquistischen und postfranquistischen Erinnerungspolitik. Dieses Buch stellt die Legende der “sauberen Blauen Division” in Frage und interpretiert sie im Kontext der breiteren Realität der Ostfront neu.

Über den Autor

Prof. Dr. Xosé M. Núñez Seixas (Ourense, 1966), studierte Geschichte und Neueste Geschichte an den Universitäten Santiago de Compostela und Dijon. 1992 promovierte er am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Zwischen 1994 und 2012 war er Dozent und später Professor für Neueste Geschichte Europas an der Universität Santiago de Compostela. Seit Oktober 2012 ist er Professor für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die iberische Geschichte des 20. Jahrhunderts, die Nationalismusforschung in vergleichender Perspektive, die Migrationsgeschichte und die Neue Militärgeschichte und Kulturgeschichte des Krieges, mit besonderer Berücksichtigung des spanischen Bürgerkrieges und der Ostfront im Zweiten Weltkrieg.
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