Die Frage nach der Wissenschaftlichkeit der Theologie entzündet sich aus systematisch-theologischer Perspektive ganz speziell an einer Frage: In welchem Verhältnis stehen Theologie und Metaphysik zu einander? Je nachdem wie „Theologie” und „Metaphysik” definiert werden, entstehen unterschiedliche Selbstverständnisse der Theologie als Wissenschaft. Dabei geht es in der Diskussion vor allem darum, inwieweit die Theologie überhaupt zu einer metaphysischen Rechtfertigung ihrer ontologischen und epistemologischen Implikationen verpflichtet und inwieweit sie in der Lage ist, diese wissenschaftstheoretischen Verpflichtungen vor dem Forum der Vernunft einzulösen. Aus der Verhältnisbestimmung zwischen Theologie und Metaphysik stellt sich daher nicht zuletzt die Frage nach der Relation zwischen Philosophie und Theologie sowie zwischen Glaube und Vernunft, die in den gesammelten Positionen unterschiedlich beantwortet wird.
Über den Autor
Benedikt Paul Göcke, geb. 1981, Prof., Dr. phil., Dr. theol., Leiter der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Theologie als Wissenschaft?!“ am Lehrstuhl für Religionsphilosophie und Wissenschaftstheorie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität-Bochum.
Christian Pelz, geb. 1985, M. Ed., M. A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Theologie als Wissenschaft?!” am Lehrstuhl für Religionsphilosophie und Wissenschaftstheorie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum
Inhaltsverzeichnis
Benedikt Paul Göcke / Christian Pelz
Brennpunkt Metaphysik. Eine systematische Einführung in und ein historischer Überblick über das ambivalente Verhältnis von Theologie und Metaphysik
S. VII–XXXIX
Christian Hengstermann
Kritik der religiösen Einbildungskraft. Spinozismus und Platonismus in der Cambridger Aufklärung in Neuzeit und Moderne
S. 1–35
Christina Schneider
Leibniz' Metaphysik – oder: Wie wird aus einem platonischen Himmel ein Gott?
S. 37–56
Ruben Schneider
Metaphysik und Gottesperspektive
S. 57–78
Christian Pelz
Wider das Image des „Alleszermalmers”. Von der theologischen Metaphysik und der metaphysischen Theologie Immanuel Kants
S. 79–110
Theo Kobusch
Metaphysik des Moralischen. Zum Absoluten auf natürlichem Wege
S. 111–140
Peter Rohs
Ein Plädoyer für eine Theologie ohne Übersinnliches
S. 141–162
Thomas Marschler
„Theologie ohne Metaphysik”? Anmerkungen zum „therapeutischen” Entwurf Kevin W. Hectors
S. 163–191
Michael Borowski
Die Rückkehr der Transzendenz. Eine Agenda für „wissenschaftliche Theologie” in Orientierung an den „New Traditionalists”
S. 193–209
Markus Knapp
Das Wirklichkeitsverständnis des Glaubens. Zur Frage nach den ontologischen Voraussetzungen der Theologie unter nachmetaphysischen Prämissen
S. 211–233
Holm Tetens
Der Gott der Philosophen darf nicht sterben. Über die Unvermeidlichkeit von Metaphysik für den religiösen Gottesglauben
S. 235–247
Georg Gasser
Zum Verhältnis von analytischer Metaphysik und systematischer Theologie
S. 249–278
Uwe Meixner
„Die Wahrheit wird euch frei machen”. Über die Metaphysik in der Theologie
S. 279–302
Thomas Schärtl
Was heißt: „Gott existiert”? Metaphysische Erkundungen im Dienste der Theologie
S. 303–342
Klaus Müller
Die Unvermeidlichkeit von Metaphysik. Über Selbstverpflichtungen einer radikal rechenschaftsbereiten Theologie
S. 343–372
Volker Gerhardt
Theologie zwischen Metaphysik und Lebenswissenschaft
S. 373–392
Johannes Stoffers SJ
Metaphysik und das Gott-Welt-Verhältnis
S. 393–422
Benedikt Paul Göcke
Notiz zur Unmöglichkeit einer wissenschaftlichen Theologie ohne Metaphysik
S. 423–425
Über die Autorin und die Autoren
S. 429–432
Register
S. 433–442