Der Schatten der Institution

Hiepel Ludger/Neumann Thomas/Pfister Michael/van der Linde Julia
Der Schatten der Institution
Theologie angesichts sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche
 
Bandnummer
6
Auflage
1. Auflage
Umfang
232 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
14.10.2024
Bestell-Nr
12318
ISBN
978-3-402-12318-8
Preis
42,00
Ist die Theologie Teil des Problems oder Teil der Lösung? Was kann der Beitrag der theologischen Disziplinen zur Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt sein? Ebenso ist jedoch nach den Strukturen und „Theologien“ zu fragen, die die grausamen Verbrechen begünstigt oder zumindest nicht verhindert haben. Um sich fundiert diesen Grundsatzfragen zu nähern, bietet dieser Sammelband Studierenden und Lehrenden der Theologie sowie interessierten Leser:innen Hintergrundinformationen und erste Anstöße für eine Auseinandersetzung mit dem Thema Missbrauch im kirchlichen Kontext. Er versammelt Beiträge aus der Perspektive von Betroffenen, aus der Geschichts- und Rechtswissenschaft, aus der Kriminologie, Moral- und Pastoraltheologie, Religionspädagogik und dem Kirchenrecht, die bei den Studientagen der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster im Frühjahr 2023 gehalten wurden. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse von Ursachen, institutioneller Strukturen und dem Umgang mit Betroffenen sowie der Frage nach gelingender Präventionsarbeit. Die unterschiedlichen interdisziplinären Zugänge wollen dazu anregen, über zukünftige Fort- und Weiterbildungsbedarfe nachzudenken.

Über den Autor

Hiepel, Ludger (1985), Studium der Katholischen Theologie (Diplom) und des Masterstudiengangs „Antike
Kulturen des Östlichen Mittelmeerraumes“ an der Universität Münster; 2018 Promotion ebenda (Dr. phil.)
in Altorientalischer Philologie; derzeit Promotionsstudium (Dr. theol.) im Fach Altes Testament an der
Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Akademischer Rat a. Z. am Institut für
Biblische Exegese und Theologie ebenda.

Neumann, Thomas (1984), Dr. theol. Lic. iur. can., Studium der Geschichte, Katholischen Theologie und
Informatik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br., Studium des Kanonischen Rechts an der
Universität Münster, Promotion zum Dr. theol. an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. bei Georg
Bier. Akademischer Rat a. Z. am Institut für Kanonisches Recht der Katholisch-Theologischen Fakultät der
Universität Münster bei Prof. Dr. Thomas Schüller.

Pfister, Michael (1990), Dr. theol., Studium der Katholischen Theologie, Germanistik und
Erziehungswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Promotion zum Dr. theol. an
der Universität Münster bei Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf. Akademischer Rat a. Z. und Habilitand am
Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität
Münster.

van der Linde, Julia (1993), Studium der katholischen Religionslehre und Germanistik (BA) und des
Masterstudiengangs „Christentum in Kultur und Gesellschaft“ (MA) und der katholischen Theologie (Mag. theol.) an der Universität Münster. Von 2018 bis 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Theologische Ethik der Kath.-Theol. Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum. Promotionsprojekt in der theologischen Ethik. Derzeit wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Seminar für Moraltheologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität
Münster.

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort
S. 9–10

Grußwort
S. 11–12

Ludger Hiepel / Thomas Neumann / Michael Pfister / Julia van der Linde
Fakten, Herausforderungen und Anliegen. Eine Einführung
S. 13–44

Anstöße für die Aufarbeitung

Karl Haucke
Humpty Dumpty im Tempel des Herrn. Erfahrungen sexualisierter Machtausübung im kirchlichen Kontext und Forderungen an eine präventive Theologie
S. 45–60

Klaus Große Kracht
„Nur mit Mühe waren die Eltern zu bewegen, von einer Einschaltung der Kriminalpolizei abzusehen ...“. Der Missbrauchsskandal, seine Aufarbeitung und die Studienergebnisse für das Bistum Münster
S. 61–80

Jürgen Schmiesing
„Spezifisch katholisch?“ Strukturelle Bedingungen sexualisierter Gewalt in der Kirche
S. 81–96

Jan Loffeld
Welche Typen braucht die Zukunft? Pastorale Berufe am „Ende der Eindeutigkeit“
S. 97–118

Philipp B. Donath
Kinderschutz und Kinderrechte als Grundprinzipien des nationalen und des internationalen Rechts
S. 119–152

Was können wir in Zukunft tun?

Tillmann Bartsch
Was kann das Strafrecht bei der „Bekämpfung“ sexualisierter Gewalt leisten? Ein kursorischer Überblick aus kriminologischer Perspektive
S. 153–172

Rebekka Burke
„Also, dass die von Anfang an halt nicht so ein Papiertiger erstellen [...].“ Institutionelle Schutzkonzepte zwischen Konzeptarbeit und gelebtem Kinderschutz
S. 173–186

Thomas Neumann
Wenn der Ernstfall eintritt? Orientierungshilfen für den rechtlichen Umgang mit sexuellem Missbrauch
S. 187–206

Julia van der Linde
Traumatisierung und epistemische Ungerechtigkeit als Herausforderungen autobiographischer Erzählungen über sexuellen und spirituellen Missbrauch. Ein Beitrag zu einer narrationssensiblen Theologie
S. 207–230

Autorinnen und Autoren
S. 231–232
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