Erneuerung als Gabe und Aufgabe

Dürr / Gruber / Pinggéra / Matter (Hrsg.)
Erneuerung als Gabe und Aufgabe
Beiträge zur Zukunft von Theologie und Kirche
 
Bandnummer
11
Auflage
1. Auflage
Umfang
XVI und 470 Seiten
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
18.12.2021
Bestell-Nr
12265
ISBN
978-3-402-12265-5
Preis
56,00
„Kaum sind noch die Gestade sichtbar, von denen ich kam…“ (Sturm, Vilma. Barfuss auf Asphalt. Ein unordentlicher Lebenslauf. München: Kiepenheuer & Witsch, 1981. S. 327.) so beschreibt die Kölner Journalistin Vilma Sturm in ihrem autobiographischen Werk den Ablöseprozess, der sich über die vielen Jahre ihres Lebens an ihr vollzogen hat. Es ist das Zeugnis einer religiösen Entheimatung, die Realisierung des Plausibilitätsverlustes traditioneller Glaubensüberzeugungen und damit auch der Glaubenspraxis, die so viele Menschen in den letzten 60 Jahren selbst erlebt haben. Denn während sich der Verlust traditionell christlicher Selbstverständlichkeiten bereits vor 200 Jahren in den Kreisen der Dichter und Denker angezeigt hatte, scheint dieser nunmehr breit gefächert in der Gesamtbevölkerung angekommen zu sein. Die Antworten auf diesen Säkularisierungsprozess im Westen sind dabei äußerst divers und gehen von traditionalistisch-reaktionärer Abschottung über resignierte Gleichgültigkeit bis hin zu fröhlicher Annahme.
Etwas aber scheint sicher zu sein: Durch den Verlust religiöser Selbstverständlichkeiten ist die Glaubensexistenz brüchiger geworden. Wie antworten die Kirchen (als institutionalisierte Glaubensgemeinschaften) auf diesen Traditions- und Plausibilitätsverlust? Wie könnte der christliche Glaube im 21. Jahrhundert aussehen?

Inhaltsverzeichnis

Vorwort
S. XI–XV

Teil I: Erneuerung aus Schrift und Tradition

Bernadette A. Banaszkiewicz
Epistula apostolica
S. 3–28

Thomas Schumacher
Die Schönheit der Kirche. Biblische Überlegungen in fundamentaltheologischer Absicht
S. 29–41

Gudrun Nassauer
Denn wir haben hier (k)eine bleibende Statt. Biblisch-theologische Skizzen zur Konstituierung von religiöser Heimat im frühen Christentum
S. 42–55

Klaus Dorn
Die Kirchen der frühen Christen. Modelle für die Zukunft?
S. 56–69

Max Küchler
Was heißt christlich im jesuanischen Sinn? Ein Versuch, jesuanisch-christliche Existenz zu beschreiben
S. 70–86

Mariano Delgado
Freundschaft mit Jesus ohne „Autoritätsprothesen“ nach Teresa von Ávila und ihre fundamentaltheologische Bedeutung
S. 87–102

Karl Pinggéra
„Das Heilige den Heiligen“. Eine Überlegung zu (nicht nur) gottesdienstlichen Erneuerungen
S. 103–113

Hans Ulrich Steymans
Die Verbannung der Göttin in Dtn 33,2. Ein Vorläufer für die Verdrängung der Frau aus dem Kult in Synagoge und Kirche
S. 114–130

Teil II: Erneuerung als Skandal und Potenzial

Jürgen Werbick
Neue Herausforderungen für die Methodenreflexion der Systematischen Theologie
S. 131–145

Thomas Fornet-Ponse
Erneuerung aus dem Konflikt? Zur Notwendigkeit des Dissenses in der Kirche
S. 146–161

Franz Langstein
Das Verkünden eines Gottes als Problem, an Gott zu glauben. Erlebnisbericht eines Hobbyastronomen
S. 162–173

Irene Polke
Irland. Eine Fallstudie
S. 174–203

Elisabeth Krause-Vilmar
Mut zur Zumutung. Eine ambivalenzbewusste Rede von Gott
S. 204–214

Veronika Hoffmann
Sakramentalität. Das Verhältnis von Gottes Wirklichkeit und der Wirklichkeit der Welt denken
S. 215–227

Nicolas Matter / Oliver Dürr
Ein richtiges Leben im falschen? Reflexionen zur imaginativen Glaubensnot in den Trümmern der Kirche
S. 228–254

Teil III: Erneuerung stilistisch und plural

Tamar A. Avraham
Götzendiener oder Verehrer der Gottheit in irgendeiner Form? Zur Sicht des Christentums in der jüdischen Orthodoxie in Israel
S. 255–267

Hansjörg Schmid
Partner im Haus der Wissenschaften. Zur Rolle christlicher Theologien beim Aufbau islamisch-theologischer Studien
S. 268–284

Margareta Gruber
Franz von Assisi und der Sultan. Eine „unleserlich“ gewordene Begegnung – gelesen im Spiegel heutiger christlich-muslimischer Herausforderungen
S. 285–300

Günter Bader
Andacht um 1800. Zu Wilhelm von Humboldts Der Montserrat bei Barcelona
S. 301–317

Elmar Salmann
Theologie als ‚virtus‘. Streifzüge zwischen klassischem Denkstil und nachmodernen Intuitionen
S. 318–325

Christophe Chalamet
Notes en vue d'une théologie de l'alliance
S. 326–340

Teil IV: Erneuerung biografisch und spirituell

Ralph Greis
Ein Heiligtum in Zeit und Klang. Überlegungen zur Ästhetik von Liturgie und Musik am Topos der Verklärung Christi
S. 341–354

Martin Klöckener
Liturgiefeiern in Haus und Familie als Weg zu einer Erneuerung des Glaubenslebens
S. 355–372

Thierry Collaud
L'èglise comme espace de résonance
S. 373–386

François-Xavier Amherdt
Pour une prédication prophétique. Libérer le prédicateur et la parole homilétique pour libérer les pratiques des auditeurs
S. 387–412

Ralph Kunz
„sed reformamini in novitate sensus vestri“ (Röm 12,2). Oder: Wie geht Verwandlung?
S. 413–423

Markus Lersch
„Darumb ists aller ding recht gered, das so man auffs brod zeiget und spricht“ (Martin Luther). Fünf Schlüsselszenen zum Verhältnis von Glaubensgewissheit und eucharistischer Realpräsenz
S. 424–442

Christian Schramm / Julia Schramm
Mehr Ostern wagen! Von Golgota-Erfahrungen, verwandelten Sehnsüchten und Neuaufbrüchen – Eine persönliche, biblische, gesellschaftliche und kirchliche Fußnote
S. 443–456

Veröffentlichungen von Joachim Negel
S. 457–466

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
S. 467–470
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