Diese von der RWTH 2011 als Dissertation angenommene Arbeit widmet sich in einem Langzeitüberblick dem vielfach vernachlässigten Thema der Geschichte der Steine und Erden, ihrer Gewinnung und Vermarktung. Schon in vorrömischer Zeit begann in der Region um Mayen in der Eifel der Abbau vulkanischer Basaltlava zur Herstellung von Mühlsteinen, in der Römerzeit erfolgte eine gewaltige Ausweitung der Produktion. Hinzu trat die Gewinnung von vulkanischem Tuff als Werk- und Baustein. Schon mit dem frühen Mittelalter lebte sie wieder auf, die Mühlsteinproduktion florierte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch die Tuffgewinnung lebte wieder auf, vor der Wiederentdeckung des Ziegelsteins entwickelte sich der Tuff aus der Vulkaneifel zu einem „Leichtbaustein des Mittelalters“, der bis nach Dänemark und in die Niederlande an zahlreichen kirchlichen und profanen Bauten eingesetzt wurde. Seit dem 17. Jahrhundert trat die besondere Eigenschaft derselben Gesteine in den Mittelpunkt, in gemahlenem Zustand Zemente auch unter nassen Bedingungen aushärten zu lassen. Die Arbeit verfolgt die Steingewinnung, die Handelsbedingungen und die Debatten der beteiligten Territorialherren um den Handel seit dem 17. Jahrhundert über rund ein Jahrtausend hinweg und verdeutlicht die Entwicklungen im Spannungsfeld zwischen handwerklicher Kontinuität und ökonomischem sowie politischem Wandel.