armgemacht – ausgebeutet – ausgegrenzt?

Blanc / Brinkschmidt / Krauß / Reichert (Hgg.)
armgemacht – ausgebeutet – ausgegrenzt?
Die „Option für die Armen“ und ihre Bedeutung für die Christliche Sozialethik
 
Bandnummer
14
Auflage
1. Auflage
Umfang
262 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
05.09.2014
Bestell-Nr
10640
ISBN
978-3-402-10640-2
Preis
19,80
Die biblische „Option für die Armen“ bildet eine zentrale Leitperspektive christlich profilierter Sozialethik. Sie fordert dazu auf, ethische Problemlagen aus Sicht derer zu betrachten, die „arm“ sind bzw. „arm gemacht“ werden. Die „Option für die Armen“ wurde von der lateinamerikanischen Ortskirche wiederentdeckt, von Papst Johannes Paul II. in die gesamtkirchliche Sozialverkündigung (Sollicitudo Rei Socialis) integriert und aktuell von Papst Franziskus mit seinem Leitwort „einer armen Kirche für die Armen“ (Evangelii Gaudium) erneut in den Blickpunkt gerückt: Es ist ein Appell an die Christliche Sozialethik bzw. die Theologie insgesamt, an die Institution Kirche und nicht zuletzt an Christinnen und Christen vor Ort, einen Perspektivenwechsel zu vollziehen und entsprechendes Engagement zu zeigen.

Was tun (wir – mit den – für) die Armen? Diesem Fragekomplex widmete sich das Forum Sozialethik vom 4.–6. September 2013 in der Katholischen Akademie in Schwerte. Die vielschichtigen Tagungsbeiträge bilden die Grundlage für den vorliegenden Band, der u.a. folgende Themen diskutiert:

· Worin bestehen die wissenschaftstheoretischen Herausforderungen der „Option für die Armen“?

· Welche grundsätzliche Problematik liegt in der Wahrnehmung von Armut bzw. der Definition von „den Armen“?

· In welchem Zusammenhang steht die „Option für die Armen“ mit Fragen der Gerechtigkeit, der Partizipation und der Versöhnung?

· Welche Herausforderungen ergeben sich aus der „Option für die Armen“ für Akteure der katholischen Kirche in Deutschland?

Die Antworten auf diese Fragestellungen verstehen sich als Beiträge zu einer immer wieder notwendigen Aktualisierung der „Option für die Armen“ – und zwar sowohl in wissenschaftlichen Kontexten als auch in der Praxis.

Über den Autor

Julia Blank, Dipl.-Theol., Promotionsprojekt zum Thema „How green is the Church? – die subsidiäre Organisation des kirchlichen Engagements im Umweltschutz“
Maria Brinkschmidt, Dipl.-theol., Dipl.-Soz.-Päd., Promotionsprojekt zum politischen Charakter der weltkirchlichen Inlandsarbeit der MARMICK-Werke in Deutschland.
Christoph Krauß, Dipl. Theol., ist wissenschaftlicher Referent an der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach und Doktorand an der Universität Mainz.
Wolf-Gero Reichert, Dr. theol., ist missio-Diözesanreferent in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort
S. 11–14

Julia Blanc / Maria Brinkschmidt / Christoph Krauß / Wolf-Gero Reichert
armgemacht – ausgebeutet – ausgegrenzt? Die Option für die Armen und ihre Bedeutung für die Christliche Sozialethik
S. 15–32

I. Wissenschaftstheoretische Herausforderungen

Jochen Ostheimer
„Sozialethik der Armen“. Epistemologische Reflexionen, ob und wie die Perspektiven der Armen in die Sozialethik integriert werden können
S. 33–52

Sebastian Pittl
Erkenntnistheoretische Überlegungen zur Option für die Armen im Anschluss an Ignacio Ellacuría und Xavier Zubiri
S. 53–72

Stefan Leibold
„Befreie den Armen!“ – Die Befreiungsethik Enrique Dussels als Herausforderung der Sozialethik in Deutschland
S. 73–90

II. Wer eigentlich sind die Armen? Wahrnehmung und Wahrnehmungsmuster

Katja Winkler
Armut und Paternalismus
S. 91–106

Anna Noweck
Schule mit den Armen. Die Option für die Armen als Kriterium gerechter Gestaltung von Bildung
S. 107–130

III. Gerechtigkeit – Partizipation – Versöhnung: Konzeptionelle Ansätze

Andreas Rauhut
Die Dystopie der Neutralität im Armutsdiskurs. Warum die „Option für die Armen“ als Versöhnung im Interesse aller ist und keine „unbeteiligten Beobachter“ duldet
S. 131–149

Irene Tokarski
Und wenn die Armen nicht das wollen, was wir für sie wollen? Partizipation der Armen in Kirche und Entwicklungspolitik
S. 150–167

Jessica Dömötör
Option für die Armen oder Option gegen Armut? Eine globale Perspektive
S. 168–188

Christine Globig
„Option für die Armen“ als „Gerechte Teilhabe“. Zu den Eigentümlichkeiten einer protestantischen Rezeption
S. 189–208

Alexis Fritz
Außerhalb des Marktes kein Heil!?
S. 209–233

Annett Mutke
Prophetische Kritik. Michael Walzers Entwurf einer Gesellschaftskritik als Impuls für die Christliche Sozialethik
S. 234–246

Michael Brugger
Uns schickt der Himmel. Die Option für die Armen in der katholischen Jugendverbandsarbeit
S. 247–260

Autoren und Herausgeber
S. 261–262
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