Die christlichen Kirchen und die theologische Friedensethik sehen sich angesichts der gewaltförmigen Konflikte unserer Gegenwart herausgefordert. Gefragt sind normative Vorgaben für politisches und gesellschaftliches Handeln zu erarbeiten, das dem Frieden dient. Die vorliegende Untersuchung zeichnet das intellektuelle Ringen der deutschen theologischen Friedensethik um den ehtisch verantwortbaren Umgang mit den neuen Kriegsphänomenen und den daraus resultierenden friedenspolitischen Problemen und Herausforderungen seit dem Ende der Blockkonfrontation nach. Sie bietet Orientierung hinsichtlich der Denk- und Erkenntniswege führender katholischer und evangelischer Friedensethiker und damit der wesentlichen Entwicklungen der theologischen Friedensethik in Deutschland in der harten Schule der neuen Realitäten. Im Zentrum stehen folgende Fragen: Mitttels welcher Ansätze wurden und werden die gewaltsam ausgetragenen Konflikte der Gegenwart reflektiert? Kann es ethisch geboten sein, Gewalt einzusetzen, um Menschen vor schwerstem Unrecht zu schützen? Und welche Kriterien sollen bei der Bestimmung der Legitimität militärischer Gewalt überhaupt gelten?
Über den Autor
Dr. Bernhard Rinke ist seit 2019 Professor für Sozialwissenschaften an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW. Von 2015 bis 2018 war er als Projektmitarbeiter am Institut für Theologie und Frieden in Hamburg tätig. Von 2009 bis 2015 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Friedens- und Konfliktforschung an der Universtität Osnabrück und dort Gründungsgeschäftsführer des Zentrums für Demokratie- und Friedensforschung