Ehefrauen und Witwen, Bürger und Bauern, Kinder und Mägde, Pastoren und Wirte, Kötter und Schulten, Tagelöhner und Bürgermeister: Viele von denen, die zwischen 1498 und 1803 in Drensteinfurt wohnten, werden in diesem Buch vorgestellt. Es handelt von Geld und Steuern, von Bienen, Hühnern, Ziegen und Pferden, von Weizen und Roggen, von Ställen, Wohnungen, Häusern und Höfen.
Grundlage sind Schatzungs- und andere Personenlisten, die seit Jahrhunderten in Archiven liegen und gelesen werden wollten. Zwischen all den Zahlen und Namen wird eine Lebenswirklichkeit in drei längst vergangenen Jahrhunderten sichtbar. Norbert Roling hat geschichtliche Quellen gefunden, gesichtet, bewertet und schließlich viele von ihnen abgeschrieben und in heute lesbare Form gebracht. Er bietet seine Funde der personen-, orts- und regionalgeschichtlichen Forschung nicht nur Westfalens an. Die Listen, die das Werk enthält, haben auch für die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Frühneuzeit viel zu bieten.
Leserin und Leser können sich auf eine Zeitreise begeben. Längst verschwundene wie noch bestehende Höfe werden benannt und beschrieben. Die Nachbarschaft im Wigbold und in den sechs Drensteinfurter Bauerschaften zeigt sich ebenso wie die Kriegspolitik der großen Mächte, die Städter und Bauern in Mitleidenschaft zog. Von der Bischofswahl zur Brandversicherung und von den Kriegen gegen die Türken bis zum Verlust einer eigenen Drensteinfurter Gerichtshoheit kommen Entwicklungen einer ganzen Epoche zur Sprache.