Diplomatie ist zu einem Schüsselbegriff des internationalen Tagesgeschäfts geworden. Die deutsch-vatikanischen Beziehungen hatten seit ihrer Aufnahme 1920 einen ganz besonderen politischen Wert, nicht nur weil es zahlreiche Krisenjahre zu bestehen galt, sondern weil die ersten Jahrzehnte von Eugenio Pacelli, dem späteren Papst Pius XII. mitgestaltet wurden, der aus der Geschichte der ersten deutschen Republik nicht wegzudenken ist. Er hat bis heute Grundlegendes für das Verhältnis von Katholischer Kirche und deutschem Staat geschaffen, Krisenmanagement betrieben und in Berlin auch mit der jungen Sowjetunion verhandelt. Hier liegen entscheidende Wurzeln für die Haltung des Vatikans zu Hitler-Deutschland und dem Weltkrieg.
Über den Autor
Prof. Dr. Stefan Samerski lehrt Kirchengeschichte in München und Berlin