Die vorliegende Arbeit beleuchtet das Motiv des vollkommenen Menschen in solchen frühchristlich-gnostischen Schriften, die mutmaßlich noch im 2. Jahrhundert n.Chr. entstanden sind. Als Ausgangspunkt dient das Evangelium nach Maria, das in Bezug auf den vollkommenen Menschen und das damit zusammenhängende Konzept der Selbstwerdung analysiert wird. Gegenstand der Untersuchung sind daneben auch das Evangelium des Judas, das Apokryphon des Johannes und das Evangelium nach Philippus, soweit sie das Motiv vom vollkommenen Menschen zum Thema machen. Der Blick in die Religionsgeschichte und in das Neue Testament geht der Frage nach, ob sich Parallelen und traditionelle Vorstufen aufspüren lassen, die die Bedeutung des vollkommenen Menschen in den genannten Schriften erhellen können.
Methodisch arbeitet die Studie vor allem begriffs-, traditions- und religionsgeschichtlich. Soweit es die konkrete Textauslegung betrifft, kommen auch sprachliche und gattungskritische Analyseverfahren zur Anwendung.
Über den Autor
Marievonne Schöttner, geb. 1987 in Bad Homburg, Studium an der Universität Würzburg, Diplom Katholische Theologie und Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien Deutsch/Katholische Religionslehre (2007-2013), wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neutestamentliche Exegese der Universität Würzburg, Promotion zum Dr. theol. (2013-2017), seit 2017 Studienleiterin bei Theologie im Fernkurs in Würzburg.