Was Franziskaner in der Geschichte der Reformation sagten und bedeuteten, ist bisher kaum im Zusammenhang erforscht worden. In dem hier vorliegenden Werk werden primär die Franziskaner in der Ordensprovinz Saxonia bei der Frage nach einer theologischen Begegnung mit der Reformation in den Blick genommen. Das geschieht bewusst von einen Standpunkt aus, der sich nicht nur katholisch-konfessionell verstehen möchte, sondern sich ökumenisch-theologisch der Verständigung christlicher Konfessionen verpflichtet weiß. Eine theologische Begegnung mit der Reformation, führte bei den Franziskanern der Saxonia nicht nur zur Gegnerschaft, sondern oft zum Anschluss an die reformatorische Bewegung, was weit mehr bedeutet als einen Abfall. Denn vielleicht verwirklicht sich darin auf neue Weise die ursprünglich-franziskanische Option für ein Leben nach dem Evangelium – zumindest in der Überzeugung reformatorisch gesinnter Franziskaner und in heutiger ökumenischer Sicht.