Über 100 katholische Hochschulgemeinden gestalten in Deutschland pastorale Arbeit für Student*innen. Engagierte Student*innen in den Hochschulgemeinden schätzen an ihnen unter anderem den Kirch- und Glaubensort, die Möglichkeiten der Begegnung und Gemeinschaft und die Begleitung in persönlichen Anliegen.
Doch gegenwärtige gesellschaftliche und religiöse Bedingungen fordern die Hochschulgemeinden heraus und lassen sie unter Druck geraten: Die Gruppe der katholisch sozialisierten Student*innen wird zunehmend geringer und immer weniger junge Menschen suchen den Kontakt zur Hochschulgemeinde. Was bedeutet dies für Hochschulgemeinden, von denen der Großteil konzeptionell und strukturell auch heute noch von der Sozialform Gemeinde geprägt ist? Wie stellen sie die Nähe zu Student*innen an den Hochschulen her und wie können sie ihnen einen Dienst leisten? Inwiefern können sie ihrem Auftrag und Anspruch einer kirchlichen Präsenz in der Gesellschaft gerecht werden?
Theresa Sothmann greift diese Fragen mit Blick auf die Konzeption von Hochschulgemeinden auf. Ihrer Arbeit liegt eine qualitativ-empirische Forschung zugrunde, durch die sie Leitlinien für die Konzeption und Struktur katholischer Hochschulgemeinden entwickelt hat.
Über den Autor
Theresa Sothmann studierte Soziale Arbeit und Christentum in Kultur und Gesellschaft in Münster und promovierte in kath. Theologie. Sie war bisher in der lokalen und bundesweiten Hochschulpastoral tätig und ist derzeit stellvertretende Geschäftsführerin des Bischöflichen Studierendenwerks Münster.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung • 9
1 Einleitung • 13
2 Die Lage der katholischen Hochschulpastoral in Deutschland • 19
2.1 Entstehungsgeschichte und Entwicklung • 19
2.2 Gegenwärtige Strukturen und Akteur*innen • 28
2.3 Auftrag und Aufgaben • 32
2.4 Zielgruppen • 36
2.4.1 Differenzierung der Hochschulangehörigen • 37
2.4.2 Student*innen als Hauptzielgruppe • 37
2.4.3 Differenzierungen durch die Religiosität und Nationalität von
Student*innen • 40
3 Theologische Einordnung von Hochschulpastoral anhand
ekklesiologischer Entwürfe • 43
3.1 Leitlinien in der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils
anhand der Pastoralkonstitution Gaudium et spes und der
Kirchenkonstitution Lumen Gentium • 46
3.1.1 Dienst am Menschen als Auftrag der Kirche in der Welt
von heute • 47
3.1.2 Der Mensch steht im Mittelpunkt kirchlichen Wirkens • 51
3.1.3 Die Kirche als Sakrament des menschlichen Heils und als
Gemeinschaft in Einheit und Gleichheit • 55
3.2 Leitlinien in nachkonziliaren ekklesiologischen Entwürfen • 64
3.2.1 „Kommunikative Sozialmilieus“ als Gestalt von Kirche
(Medard Kehl) • 64
3.2.2 Orte der Verbindung von Glauben und Leben als Gestalt der
Kirche (Jürgen Werbick)• 70
3.3 Ertrag: Parameter für die Konzeption und Struktur katholischer
Hochschulgemeinden • 75
4 Religiöse und gesellschaftliche Bedingungen der heutigen Zeit und ihre
Bedeutung für die katholischen Hochschulgemeinden • 79
4.1 Religiöse Entwicklungsprozesse • 80
4.1.1 Entkirchlichung • 80
4.1.2 Religiöse Individualisierung • 88
4.1.3 Religiöse und weltanschauliche Pluralisierung • 92
4.2 Prozesse in der katholischen Kirche in Deutschland • 96
4.2.1 Die katholische Amtskirche in der Kritik und daraus
entstandene Initiativen und Forderungen • 97
4.2.2 Veränderungen kirchlicher Sozialformen • 108
4.3 Gesellschaftliche Erwartungen und Anforderungen an die
Lebensgestaltung und Persönlichkeitsentwicklung • 116
4.3.1 Individualisierung und Selbstbestimmung • 116
4.3.2 Selbstoptimierung, Singularisierung und performative
Selbstverwirklichung als Subjektkultur der Spätmoderne • 119
4.3.3 Relevanz von Bildung und Studium • 122
4.4 Studienbezogene Anforderungen an Student*innen • 125
4.4.1 Das deutsche Studiensystem • 125
4.4.2 Anforderungen durch das Studiensystem • 127
4.4.3 Wahrnehmung der Anforderungen und Erwartungen
von Student*innen • 129
4.5 Werte und Einstellungen von Student*innen in der heutigen
Gesellschaft • 131
5 Empirische qualitative Forschung: Einzelfallstudien an katholischen
Hochschulgemeinden in Deutschland • 139
5.1 Erkenntniswert der empirischen Sozialforschung • 139
5.2 Empirisches Forschungsdesiderat zu katholischer Hochschulpastoral • 141
5.3 Begründung des qualitativen Forschungsdesigns Einzelfallstudie • 144
5.3.1 Die Bedeutung der Einzelfälle im Rahmen des Promotionsprojektes • 147
5.3.2 Fallauswahl • 148
5.3.2.1 Untersuchungsfeld und vorfindbare Fälle • 150
5.3.2.2 Merkmale und Ausprägungen • 151
5.3.2.3 Ausgewählte Fallbeispiele • 155
5.3.3 Datenerhebung & Durchführung der Einzelfallstudien • 156
5.3.3.1 Erhebungsmethoden • 156
5.3.3.2 Externe Faktoren, die die Durchführung der
Einzelfallstudien beeinflussten • 160
5.3.3.3 Zeitraum der Durchführung der Einzelfallstudien • 161
5.3.4 Datenanalyse • 161
6 Fallbeschreibungen • 165
6.1 Fallbeschreibung der Hochschulgemeinde I • 166
6.1.1 Standortfaktoren • 166
6.1.2 Ressourcen • 167
6.1.3 Profil der Hochschulgemeinde • 168
6.1.3.1 Zielgruppe • 170
6.1.3.2 Angebote • 172
6.1.3.3 Studentische Partizipationsstrukturen • 173
6.1.4 Aktuelle Themen und Fragen • 175
6.2 Fallbeschreibung der Hochschulgemeinde II • 177
6.2.1 Standortfaktoren • 177
6.2.2 Ressourcen • 178
6.2.3 Profil der Hochschulgemeinde • 179
6.2.3.1 Zielgruppe • 180
6.2.3.2 Angebote • 182
6.2.3.3 Studentische Partizipationsstrukturen • 183
6.2.4 Aktuelle Themen und Fragen • 184
6.3 Fallbeschreibung der Hochschulgemeinde III • 186
6.3.1 Standortfaktoren • 186
6.3.2 Ressourcen • 187
6.3.3 Profil der Hochschulgemeinde • 188
6.3.3.1 Zielgruppe • 188
6.3.3.2 Angebote • 189
6.3.3.3 Studentische Partizipationsstrukturen • 190
6.3.4 Aktuelle Themen und Fragen • 191
6.4 Fallbeschreibung der Hochschulgemeinde IV • 192
6.4.1 Standortfaktoren • 192
6.4.2 Ressourcen • 192
6.4.3 Profil der Hochschulgemeinde • 193
6.4.3.1 Zielgruppe • 194
6.4.3.2 Angebote • 195
6.4.3.3 Studentische Partizipationsstrukturen • 196
6.4.4 Aktuelle Themen und Fragen • 199
7 Vergleichende Fallanalyse: Perspektiven und Herausforderungen für
katholische Hochschulgemeinden • 205
7.1 Ausrichtung der Form und Struktur der Hochschulgemeinden • 206
7.2 Zugehörigkeit zur Zielgruppe und Reichweite
von Hochschulgemeinden • 215
7.2.1 Ausstrahlung von Offenheit • 217
7.2.2 Grenzen der innerchristlichen spirituellen Offenheit • 223
7.2.3 Kulturelles und religiöses Miteinander versus Nebeneinander • 226
7.3 Dienst und Angebot der Hochschulgemeinden für Student*innen • 232
7.3.1 Bedarfe von Student*innen • 232
7.3.2 Format und Zeit der Angebote als Resonanzfaktor • 245
7.3.3 Unterschiede zu anderen studentischen Angeboten
als Perspektive und Herausforderung • 249
7.4 Studentische Partizipationsstrukturen in der Hochschulgemeinde • 252
7.4.1 Entwicklungstendenzen im ehrenamtlichen Engagement und
ihre Bedeutung für die Partizipationsstrukturen • 253
7.4.2 Gegenseitige Erwartungen in der Zusammenarbeit von
Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen • 263
7.5 Die Wahrnehmung der Hochschulgemeinden an den Hochschulen • 266
7.5.1 Fehlende Präsenz an den Hochschulen • 268
7.5.2 Sichtbarkeit, Annahme und Nutzung von Werbemedien • 271
7.5.3 Die Bedeutung einer kirchlichen Institution im Hochschulraum • 274
7.5.4 Die Rolle an religiös und weltanschaulich
neutralen Hochschulen • 278
8 Impulse für die Konzeption und Struktur katholischer
Hochschulgemeinden • 283
8.1 Echtheit, Authentizität und Transparenz einer Offenheit „für alle“• 286
8.2 Orientierung des Dienstes an der Sendung durch die Student*innen • 295
8.3 Existenzielle Partizipation • 302
8.4 Kontextualität für Formate und Zeiten • 309
8.5 Vielfalt und Beweglichkeit in Form und Struktur • 311
8.6 Aufsuchende Pastoral für eine wahrnehmbare, missionarische und
das Evangelium erzeugende Präsenz • 319
9 Offenheit – Sendung – Präsenz: Orientierungen für die Konzeption
und Struktur katholischer Hochschulgemeinden. Ein Resümee • 329
10 Literaturverzeichnis • 333
10.1 Quellen • 333
10.2 Sekundärliteratur • 333
10.3 Beobachtungsprotokolle und Transkripte • 359