In der vorliegenden Untersuchung werden Bodenmosaiken
aus der römischen Kaiserzeit und der Spätantike
behandelt, deren Darstellungen auf die Epen des
Homer und Vergil, die Tragödien des Euripides und die
Komödien des Menander zurückgehen. Die genannten
Dichter standen in der Antike im Elementar- bzw.
Grammatikunterricht an oberster Stelle des Lesekanons,
so daß eine Kenntnis ihres literarischen Schaffens
bei den Auftraggebern der Mosaiken vorausgesetzt
werden darf. Die von den Werken dieser Dichter
beeinflußten Darstellungen auf den Mosaiken können
daher als Zeugnis der klassisch-literarischen Bildung
der Auftraggeber bewertet werden. Die Deutung der
behandelten Bildthemen als Bildungsgut schließt jedoch
andere Möglichkeiten der Interpretation nicht
aus, die ebenfalls aufgezeigt werden.