Die bäuerlich-bürgerliche Führungsschicht in den friesischen Marschen und den Geestgebieten des Oldenburger Landes verfügte über einen weiten Horizont, der deutlich über das heimatliche Kirchspiel hinausreichte. Mit einer kulturellen Blüte im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert entstand eine bemerkenswerte Sachkultur. Dazu zählen Möbel, Kleidung, englisches Steinzeug, Tee- und Kaffeegeschirr, Gemälde, Bücher ebenso wie schriftliche Dokumente. Ein Teil dieser einzigartigen Objektwelt ist bis heute erhalten. Sie veranschaulicht die Partizipation der Oberschichten an globalen Netzwerken und ihr ausgeprägtes Konsumverhalten. Die Familien kultivierten ihr herrschaftliches Selbstverständnis aber auch durch Bildung und den Anspruch auf öffentliche Ämter.
Der Band bietet neue Einblicke in die Sammlungsbestände des Museumsdorfs Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum und des Schlossmuseums Jever. Alle Themen sind vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes aufbereitet.