Notizen über politische Ereignisse und eine sorgfältige Dokumentation über die Fliegeralarme und Bombenabwürfe während des Zweiten Weltkriegs stehen neben Familiennachrichten (Verlobungen und Hochzeiten, Geburten und Todesfälle). Aufzeichnungen über Preise und Wahlergebnisse wechseln mit Daten über das Wetter. Löhne und Feierschichten werden ebenso festgehalten wie Urlaubsreisen und Ausflüge in die nähere Umgebung. Der Krupparbeiter Paul Maik, geboren am 24. September 1891 in Golzau (Westpommern), der seit 1908 in Essen wohnte, notierte von 1905 an bis zu seinem Tod am 29. August 1978 all das, was ihm wichtig erschien, „zur Erinnerung“. Politik und Familienleben, Alltag und Ausnahme, Erwerbsarbeit und Hauswirtschaft: alles steht dicht beieinander, stets datiert, aber unvermittelt. Wegen dieser inhaltlichen Vielfalt der Eintragungen ist das „Aufschreibbuch“ (Alf Lüdtke), das heute zum Bestand des Hauses der Essener Geschichte/Stadtarchiv gehört, ein höchst interessantes Dokument für die Sozial- und Alltagsgeschichte.