Die vorliegende Arbeit analysiert Texte frühmittelalterlicher Reichssynoden des gallischen und iberischen Raumes: vom ersten (Teil-) Reichskonzil von Arles (314) über die burgundischen und fränkischen Reichskonzilien des sechsten, bis zu den westgotischen Synoden des siebten Jahrhunderts, den berühmten Konzilien von Toledo. Hinter den nüchternen kanonischen Formulierungen wird das Bemühen politikbefaßter Theologen um die Erarbeitung christlich legitimierter Herrschervorstellungen - im Sinne von sakraler Überhöhung wie entsakralisierender Relativierung - und dabei zugleich das spannungsreiche Mit- und Gegeneinander der die Anfänge des europäischen Okzidents prägenden kirchlich-religiösen und politischen (Macht-)Sphären sichtbar.