Das in der augusteischen Bildersprache eingeführte Tierkreiszeichen des Steinbocks avancierte im Laufe der Jahrhunderte zum Herrschaftszeichen des Kaisers Augustus. Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, die Ursprünge dieser Tradition aufzudecken, und stellt die Frage, wie viel Augustus selbst zu ihrer Etablierung beigetragen haben mochte. Bildliche Darstellungen des Steinbocks auf Münzen, Gemmen und Glaspasten werden systematisch erfasst und antike Quellen griechischer und lateinischer Sprache aus literarischen, religiösen, mythologischen, astrologischen und philosophischen Bereichen herangezogen und ausgewertet. Zudem beschäftigt sich die Arbeit kritisch mit der Vielzahl von Erklärungsmodellen zu der gesamten Thematik. Dadurch wird das Porträt eines faszinierenden Sternbildes entworfen und die Geschichte einer komplexen politischen Instrumentalisierung rekonstruiert.