Die vielfältigen Erfahrungen des Leidens (in) der Welt haben die Rede von der Allmacht Gottes zunehmend problematisiert. Nicht wenige Theologinnen und Theologen plädieren daher für einen "Abschied vom allmächtigen Gott". Doch die Rede von der Allmacht Gottes bleibt unverzichtbar für eine Theologie, die sich der jüdisch-christlichen Tradition verpflichtet weiß. Der Frage, wie von Gottes Allmacht heute theologisch verantwortet gesprochen werden kann, haben sich - bei aller Unterschiedlichkeit ihres Grundansatzes und der theologischen Konsequenzen - Johann Baptist Metz und Eberhard Jüngel gestellt. Die Gegenüberstellungen von "Neuer Politischer Theologie" und dezidierter Offenbarungs- und Kreuzestheologie macht deutlich, dass das Verhältnis von Gott und Zeit den Hintergrund der jeweiligen Rede von Gottes Allmacht bildet. Aus diesem Grunde fragt der Autor nach der Relevanz apokalyptischer Denkformen in den jeweiligen theologischen Ansätzen. Darüber hinaus wird nach der generellen Rezeptionsfähigkeit apokalyptischer Zeit- und Weltwahrnehmung gefragt. So entsteht ein spannender und spannungsreicher "Dialog" zwischen zwei einflussreichen und bedeutsamen Versuchen, Gott zu denken und von ihm zu reden.