Im Jahre 1896 beschloss der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens die Gründung einer Historischen Kommission und einer *Altertums-Kommission", um *die Forschungen an den stummen Zeugen der Vergangenheit systematischer anzuregen, einheitlicher zu fördern". Am 30. Dezember 1897 fand die konstituierende Sitzung statt. Die Altertumskommission für Westfalen gehört heute zu den sechs landeskundlichen Kommissionen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und ist die älteste archäologisch forschende Institution Westfalens. Der LWL hat jetzt ein Buch über die Geschichte seiner Kommission herausgegeben.
Am Beginn der Geschichte der Kommission stand die Erforschung der Römerlager an der Lippe, allen voran in Haltern. Dabei hat die Altertumskommission archäologische Grabungsmethoden mitentwickelt, die in Grundzügen heute noch gültig sind. Die bewegte Geschichte der Kommission reicht von der Erforschung vor- und frühgeschichtlicher Wallburgen bis hin zur weitgehend erfolgreichen Verteidigung der eigenen Forschungsziele gegen zunehmende Anfeindungen während des Dritten Reiches durch den damaligen Vorsitzenden August Stieren und der Neugründung der Kommission nach dem Zweiten Weltkrieg. 1997 beging der LWL das 100-jährige Gründungsjubiläum der Kommission mit einer Sonderausstellung in seinem Westfälischen Museum für Archäologie und mit einer internationalen Fachtagung.
Das Buch stellt die Kommissionsgeschichte umfassend dar, erläutert und illustriert sie mit zahlreichen, zum Teil bislang unveröffentlichten Dokumenten, Plänen und Fotos aus verschiedenen Zeiten.