Auf dem Weg ins Industriezeitalter gingen einige Regionen in Deutschland mit schnellen Schritten voran, darunter insbesondere das Bergische Land und das märkische Sauerland. Elberfeld, Barmen, Solingen, Lennep, Lüdenscheid, Iserlohn, Altena und Hagen - das alles sind Orte, an denen die industrielle Herstellung vieler Produkte ihren Anfang nahm, ob es nun Schrauben, Klingen, Textilien oder Papier und Knöpfe waren. Wie die bergisch-märkischen Unternehmer zwischen 1780 und 1850 auf ähnliche Herausforderungen ganz unterschiedliche, aber in ihrer Art doch typische Antworten fanden, macht der vorliegende Band deutlich. In 23 Einzelbeiträgen werden insgesamt 28 Frühindustrielle an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert porträtiert. Dabei interessiert weitaus mehr als das rein wirtschaftliche Handeln: Aus welchen Gesellschaftskreisen stammten die Unternehmer? Was dachten sie politisch? Wie engagierten sie sich in Kultur, Kirche und Wissenschaft? Und welche Wechselbeziehungen gab es zwischen Berg und Mark, diesen beiden Nachbarregionen, die vergleichbare ökonomische Strukturen aufwiesen, aber lange Zeit politisch getrennt waren? Erzählt werden Geschichten des Erfolgs und des Scheiterns: „Industrialisierung“ war eben keine geradlinige, schnelle Aufwärtsbewegung, sondern ein langsamer Prozess mit vielen Rückschlägen und Irrwegen.