Vertrauen in Schule

Wilhlem Wittenbruch
Vertrauen in Schule
Grundriss und Perspektiven der Katholischen Schule
 
Auflage
1. Auflage
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
26.10.2005
Bestell-Nr
00405
ISBN
978-3-402-00405-0
Preis
14,80
Durch die Jahrhunderte hat die Katholische Kirche schulisches Wirken als Konsequenz ihres "Heilsauftrags an der Welt" verstanden. Ihr Engagement für Erziehung und Bildung hat sich in den geschichtlichen Epochen verschieden ausgeprägt.Die Konzilserklärung "Über die christliche Erziehung" (Gravissimum educationis) von 1965 und die auf sie folgenden Schriften zur Katholischen Schule (1975-2002), die dieses Buch vorstellt, signalisieren eine neue Einstellung zu Erziehung, Bildung und Schule in der kirchlichen Tradition: Sie gehen vom unveräußerlichen Recht eines jeden Menschen auf Erziehung aus und umreißen ein Erziehungskonzept, das Mensch- und Christwerdung unter den Bedingungen einer zunehmend pluralistisch und säkular geprägten Gesellschaft, insbesondere in der Schule, im "Lichte des Glaubens" deutet. Katholische Schulen lösen dieses Recht und diesen Auftrag des Konzils ein, indem sie die zentralen Grundbegriffe der Programmschriften (ganzheitliches Erziehungsverständnis, Schule als "Lebensraum" und "Erziehungsgemeinschaft", Synthesen von "Glaube und Kultur" und "Glaube und Leben") aufnehmen und konkretisieren.In dem vorliegenden Band werden die Aussagen der römischen Dokumente zum Verhältnis von Allgemeinbildung und christlicher Erziehung, von Staat, Pädagogik und Religion und ihre Reformimpulse für Schule und Unterricht aus allgemeinpädagogischer, schulpädagogischer und religionspädagogischer Sicht kritisch untersucht. Sie machen auch auf einen Perspektivenwandel in der "konziliaren" und "nachkonziliaren" Theorie der Katholischen Schule aufmerksam: Katholische Schule wird nicht vorrangig als "Institution" gesehen, sondern als "Interaktionsraum", den Eltern, Lehrer und Schüler "vor Ort" aus der Verantwortung des Glaubens als "Erziehungsgemeinschaft" gestalten. Die Grundideen der vatikanischen Schriften, insbesondere ihre Verdichtung im Konzept "projet éducatif", haben bemerkenswerte Spuren im Selbstverständnis Katholischer Schulen hinterlassen. Die in diesem Buch veröffentlichten zehn Projektberichte aus Katholischen Schulen vermitteln ein farbiges Bild von gelungener Schulpraxis und belegen, wie sich Eltern, Lehrer und Schüler kreativ an der Lösung aktueller pädagogisch-didaktischer, aber auch strukturell-organisatorischer Probleme des deutschen Bildungswesen beteiligen. Offensichtlich bieten die römischen Programm-Schriften - weit über ihren Entstehungskontext hinaus - einen klaren Orientierungsrahmen an, in dem Katholische Schulen eine unverwechselbare Lern- und Leistungskultur entwickeln können und ihren Beitrag zur Schulreform leisten. Zehn Interviews bzw. Stellungnahmen von Eltern, Lehrern und Hochschullehrern in Form einer spannungsvollen "Relecture" sowie der Abdruck der "Declaratio de educatione Christiana" beschließen den Band.
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