In dem vorliegenden Band versucht der Autor, die reiche Gedankenwelt des Nikolaus von Kues aufgrund seiner langjährigen Beschäftigung mit der cusanischen Philosophie in all ihrer Weite zu untersuchen. Der Titel des Bandes „Anregung und Übung. Zur Laienphilosophie des Nikolaus von Kues“ als Essenz bedeutet, dass Cusanus eine Auffassung von Philosophie lebte und vertrat, die auf Übung, Anregung und steter Entwicklung basierte: Philosophieren ermöglicht dem Philosophierenden die innere Bereitschaft, Wahrheit aufzunehmen – insofern und solange sie ihm zukommt. Betrachtet man aus diesem Blickwinkel die scheinbaren Spaltungen der Figur des Nikolaus von Kues, nämlich dass er zugleich frommer Kleriker und tief denkender Philosoph war, zugleich überirdischer Mystiker und scharfsinniger Logiker, zugleich Kardinal der Kurie und Freund des Laien, zugleich Generalvikar und scharfer Kritiker des Papstes, dann wird klar, dass diese Spaltungen keine realen sind, sondern eine Vielseitigkeit aufscheinen lassen, welche die cusanische Gedankenwelt auch noch im 21. Jahrhundert bedeutsam bleiben lässt. Denn Nikolaus von Kues hat bewusst versucht, bis zu seinem Lebensende im Gespräch mit der Weisheit zu bleiben.
Über den Autor
Kazuhiko Yamaki, 1947 in Japan geboren, ist Professor für Philosophie an der Waseda-Universität in Tokio. Von 1986 bis 1988 Forschungsaufenthalt bei Rudolf Haubst am Cusanus-Institut in Trier als Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung. Von 1998 bis 2000 Forschungsaufenthalt bei Ludger Honnefelder in Bonn. Mitglied des internationalen wissenschaftlichen Beirats der Cusanus-Gesellschaft. Präsident der japanischen Cusanus-Gesellschaft. Mitglied im Board of Advisors der American Cusanus Society. Alt-Präsident der japanischen Gesellschaft für Mittelalterliche Philosophie.