Macht: Omnipräsent und doch tabu?

Dietz / Geyer / Schmitt / Senghor / Zschiedrich (Hgg.)
Macht: Omnipräsent und doch tabu?
Theorien und Praktiken einer sozialethischen Grundkategorie
 
Bandnummer
25
Auflage
1. Auflage
Umfang
279 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
28.08.2023
Bestell-Nr
10660
ISBN
978-3-402-10660-0
Preis
19,90
Fragen der Macht sind omnipräsent. Wann immer und wo immer Menschen handeln und zusammenkommen, spielt Macht eine Rolle. Entsprechend vielschichtig gestalten sich die damit verbundenen Phänomene und Diskurse: Sie beinhalten die positiv verstandene Handlungs- und Gestaltungsmacht ebenso wie die Aspekte von Übergriffigkeit, Einschränkung von Freiheit oder Machtmissbrauch. Es geht einerseits um Macht, die implizit, auf subtile Weise wirksam wird, und andererseits um Macht, die sich explizit, offen wahrnehmbar äußert.

Die faktischen Wirkungen von Macht in unserem Zusammenleben bedürfen einer ethischen Reflexion, die die gesamte Breite und Komplexität des Begriffs in den Blick nimmt.
Welche unterschiedlichen Theorien der Macht gibt es und wie werden diese in sozialethischen Arbeiten rezipiert? Wie ist Macht ethisch zu bewerten? In welchem Verhältnis stehen Macht und Vulnerabilität?
Wie und wodurch konkretisiert sich Macht in gesellschaftlichen Strukturen, im politischen Raum, in Institutionen und Organisationen, aber auch in privaten Kontexten? Wo sind Machtverhältnisse sichtbar, wo sind sie unsichtbar? Inwiefern werden gewisse Diskurse selbst machtvoll geführt?
Wo liegen die Grenzen der Ausübung von Macht und wie lassen sich diese bestimmen? Was hilft dabei, Machtmissbrauch zu verhindern? Wie sehen wirksame Schutzmechanismen aus? Wie gelingt die Einbeziehung der Unsichtbaren und Nicht-Gehörten in Machtdiskurse?

Die angemessene ethische Reflexion der Macht bedarf der Auseinandersetzung mit der Machttheorien ebenso wie der Analyse konkreter (Macht-)Praktiken. Dabei finden klassische Theorien ebenso Berücksichtigung wie aktuelle Entwicklungen und Ansätze. Die diskutierten Praktiken aus dem wissenschaftlichen, politischen und kirchlichen Bereich werden in analytischer Schärfe sichtbar gemacht und mit normativer Klarheit kritisiert.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
S. 13–18

Elisabeth Zschiedrich
Max Weber: Leben als Kampf
S. 19–26

Lukas Schmitt
Hannah Arendt: Macht als kommunikative Verständigung
S. 27–36

Sebastian Dietz
Michel Foucault: Subjektivierende Macht
S. 37–44

Isabella Senghor
Niklas Luhmann: Macht als Erfolgsmedium
S. 45–52
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Felix Geyer
Rainer Forst: Noumenale Macht als kritische Theorie
S. 53–64

Timo Hartmann
Macht durch Freiheit. Über die Regierungstechnik des Neoliberalismus
S. 65–78

Noreen van Elk
Rainer Forsts Theorie der noumenalen Macht aus der Perspektive der Christlichen Friedensethik
S. 79–94

Ivo Frankenreiter
Die Macht der Dinge. Zur Bedeutung nichtmenschlicher Mittler für die Analyse von Machtbeziehungen
S. 95–110

Denise Wallat
Von der Macht des Sprechens. Performativitätstheoretische Überlegungen im Anschluss an Judith Butler
S. 111–126

Simon Faets
Postkoloniale Machtkritik in Zeiten des Klimawandels. Reflexionen zu einer planetarischen Ethik im Dialog mit Achille Mbembe und Dipesh Chakrabarty
S. 127–142

Isabella Senghor
Macht Wissenschaft Macht? Theoretische und methodische Überlegungen am Beispiel der Rezeption der Werke von Gustavo Gutiérrez
S. 143–158
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Felix Geyer
Macht in der Seelsorge. Neucodierungen auf Basis von Erkenntnissen zum spirituellen Missbrauch
S. 159–178

Sebastian Dietz
Der Synodale Weg: Fragmente einer Machtanalyse
S. 179–198

Lukas Schmitt
Macht von Grenzen – Macht über Grenzen. Eine migrationsethische Betrachtung im Spannungsfeld universaler und partikularer Perspektiven
S. 199–216

Elias Unger
Menschenrechte und Macht. Zur Dialektik eines politischen Projekts
S. 217–228

Isabel Stunder
Partizipation Macht Freiheit. Das ermächtigende Potenzial von Partizipation
S. 229–244

Pavlos Leußler
Rhetorische Strategien zur Verschleierung politischer Verantwortung. „Alternativlosigkeit“ und „Ohnmacht“ als Machtmittel
S. 245–262

Alexandra Palkowitsch und Edith Wittenbrink
Macht – omnipräsent und doch tabu? Theorien und Praktiken einer menschlichen Grundkategorie
S. 263–276

Autor:innenverzeichnis
S. 277–279
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