Vom spanischen Theologen Johannes von Segovia ist vor allem die Historia gestorum generalis synodi Basiliensis bekannt geworden, in welcher er den Ist-Zustand des Basler Konzils (1431-1449) erarbeitet hat; erstmals im Druck zugänglich gemacht wird hier der Liber de magna auctotitate episcoporum, in welchem der Soll-Zustand eines allgemeinen Konzils dargestellt wird. Die Hervorhebung des status episcoprum bringt einerseits den Ausschluss der Laien vom Generalkonzil - Segovia war keineswegs so egalitär wie radikale Richtungen auf dem Basler Konzil - und verbindet andererseits Kirche und Bischofskollegium so konsequent miteinander, wie es kaum ein anderer Autor seiner Zeit getan hat. In eingehender Behandlung der damaligen Verfassungstheorien hat Segovia versucht, aus der Sackgasse des schroffen Konziliarismus/Papalismus herauszuführen, mit welchem die Kirche nicht leben konnte.