Europäische Wohlfahrtsstaatlichkeit. Soziokulturelle Grundlagen und religiöse Wurzeln

Institut für Christliche Sozialwissenschaften
Europäische Wohlfahrtsstaatlichkeit. Soziokulturelle Grundlagen und religiöse Wurzeln
Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften, 46. Band/2005
 
Bandnummer
46
Auflage
1. Auflage
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
23.02.2006
Bestell-Nr
00600
ISBN
978-3-402-00600-9
Preis
33,00
Der viel besprochene ›Umbau der Sozialpolitik‹, die aktuellen Suchbewegungen zu einem ›europäischen Sozialmodell‹ und die – insbesondere in Deutschland – noch immer umstrittene Frage, ob man überhaupt vom ›Wohlfahrtsstaat‹ oder nicht eher vom ›Sozialstaat‹ reden sollte – all dies macht deutlich, wie sehr das Thema ›Europäische Wohlfahrtsstaatlichkeit‹ auf die Agenden von Politik und Publizistik steht.
Darüber hinaus wächst gegenwärtig in den Sozialwissenschaften – vor allem in der ›vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung‹ – das Interesse an den soziokulturellen Grundlagen und den religiösen Wurzeln unterschiedlicher Wohlfahrtsstile und -kulturen im europäischen wie im außereuropäischen Kontext; Fragen, die bisher nur wenig Beachtung fanden, in Zukunft aber erhebliche Aufmerksamkeit erfahren dürften.
Vor diesem Hintergrund liefert der 46. Band des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften nicht nur wertvolle Bestandsaufnahmen und Einblicke in den ›aktuellen Stand der Forschung‹. Er will sich auch selbst an der Weiterentwicklung der Debatte beteiligen und bietet dazu neben thematischen Grundlagen auch vergleichende Problemanalysen und aktuelle ›Länderstudien‹.
In ausführlichen Beiträgen werden zunächst die protestantischen, katholischen, ›bürgerlich-liberalen‹ und sozialdemokratisch-sozialistischen Grundlagen des Wohlfahrtsstaatsgedankens behandelt. Daran schließen sich vergleichende Analysen und Untersuchungen zu den spezifischen Merkmalen und Eigenarten der europäischen Wohlfahrtsstaatsmotive an, die dann durch ausführliche Analysen der Wohlfahrtsstaatswege und Entwicklungen in Deutschland, in Skandinavien (Schweden, Dänemark) und in den osteuropäischen Transformationsstaaten (Polen, Ungarn, tschechische und slowakische Republik) ergänzt und illustriert werden.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort
S. 7–14

Beiträge
I.

Torsten Meireis
„Sie waren ein Herz und eine Seele und hatten alles gemeinsam” oder „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen”? Protestantische Motive im Kontext von Wohlfahrtsstaatlichkeit
S. 15–44

Hermann-Josef Große Kracht
Sozialer Katholizismus und demokratischer Wohlfahrtsstaat. Klärungsversuche zur Geschichte und Gegenwart einer ungewollten Wahlverwandtschaft
S. 45–98

Eckart Pankoke
„Wechselwirkung aus Freiheit”. Wurzeln, Werte und Wege ‚bürgerlicher’ Wohlfahrtskulturen
S. 99–128

Michael Klundt
„Saving capitalism from itself”? Entstehung und Entwicklung sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaatlichkeit
S. 129–146

Roswitha Pioch
Von distributiver zu produktivistischer Gerechtigkeit. Wohlfahrtsstaatlichkeit und soziale Gerechtigkeit in der sozialistisch-sozialdemokratischen Tradition
S. 147–164

II.

Elmar Rieger
Die Eigenart der Sozialpolitik in der westlichen Welt. Religiöse Entwicklungsbedingungen des modernen Wohlfahrtsstaates in vergleichender Perspektive
S. 165–206

Philip Manow
Plurale Wohlfahrtswelten. Auf der Suche nach dem europäischen Sozialmodell und seinen religiösen Wurzeln
S. 207–234

Bernd Schulte
Das ‚soziale Europa’. Eine europäische Leitidee und ihre Konjunkturen im europäischen Einigungsprozess
S. 235–254

III.

Sven Jochem
Wohlfahrtspolitik in Schweden. Die kulturellen Grundlagen des ‚Volksheims’ im Wandel
S. 255–270

Martin Frenzel
„Wenige zu viel und wenige zu wenig ...” (Nicolaj F. S. Grundtvig). Das dänische Sozialmodell – vom Grundvigianismus zum weltoffenen Wohlfahrtsstaat?
S. 271–292

Stephan Lessenich
Delegitimation durch Verfahren. Das deutsche Sozialmodell im ‚Reformstau’
S. 293–308

Stanislav Fel
Eine ‚paternalistisch-marktwirtschaftliche Hybride’? Vom Schutz zur Aktivierung – Die Reformen des Sozialstaates in Polen
S. 309–322

Matthias Freise
Rekombinante Wohlfahrtsstaaten. Osteuropäische Sozialpolitik im Wandel
S. 323–345

Berichte

Markus Vogt / Gerhard Kruip
Globalisierung. Ein Bericht vom ‚Berliner Werkstattgespräch’ der SozialethikerInnen 2004
S. 346–351

Christoph Hübenthal / Werner Veith
‚Macht und Ohnmacht’. Ein Bericht vom ‚Forum Sozialethik’ 2004
S. 352–354

Mitteilungen aus der deutschsprachigen katholischen Sozialethik: Aktuelle Projekte
S. 355–367

Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes
S. 368
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