Zu den im deutschen Sprachraum wenig bekannten Zusammenhängen und Hintergründen der nordeuropäischen Reformations- und Konfessionsgeschichte werden hier Gesamtdarstellungen auf der Grundlage der aktuellen Forschung in den skandinavischen Ländern vorgelegt. Die Reformation fand unter deutschem Einfluss früh Eingang in die nordischen Reiche, jedoch wirkten dabei staatskirchliche, politische und theologische Impulse in einer komplexen Gemengelage. Machtinteressen der Könige und reformatorische Predigten in den Hafen- und Handelsstädten an der Ostsee und am dänischen Sund stellten starke Antriebskräfte für eine kirchliche Neuordnung dar. Die im Volk verwurzelte Frömmigkeit und Liturgie der vorreformatorischen Kirche wirkte dagegen vor allem im ländlichen Raum in Schweden, in dem zum Schwedischen Reich gehörenden Finnland sowie in Norwegen und Island noch lange retardierend und bereitete dem orthodoxen Luthertum Schwierigkeiten bei der Durchsetzung.
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der Herausgeber und Mitarbeiter
S. 6
Vorwort
S. 7–12
Matthias Asche
Zentrum und Peripherie in der Geschichte Nordeuropas im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung – Versuch eines Problemaufrisses
S. 13–26
Jens E. Olesen
Dänemark, Norwegen und Island
S. 27–106
Werner Buchholz
Schweden mit Finnland
S. 107–244
Tore Nyberg
Das religiöse Profil des Nordens – Die Entwicklung von Kirchlichkeit und Frömmigkeit in den skandinavischen Ländern vom Späten Mittelalter bis zum Konfessionellen Zeitalter
S. 245–310
Simone Giese
Register
S. 311–332
Verzeichnis der Stammtafeln und historischen Landkarten
S. 333