Zum ersten Mal wird mit dieser Studie eine umfassende vergleichende Untersuchung über Auferstehung und Himmelfahrt Christi als Themen scholastischer Theologie im 12. und 13. Jahrhundert vorgelegt. Aus dem verfügbaren Material des weit gewählten Zeitraums werden zunächst die relevanten systematischen Texte erhoben und klassifiziert. Ein Anhang versammelt Arbeitseditionen wichtiger bislang nur in den Handschriften vorliegender Quellen.
Die Ergebnisse der literargeschichtlichen Sichtung werden in den Kontext der früh- und hochscholastischen Christologie eingeordnet. Dabei geht es um die Herausarbeitung derjenigen Aspekte aus der Diskussion über Christi Person und Werk, welche die wachsende systematische Bedeutung des Auferstehungsthemas in der Epoche erklären und seinen Ort in den scholastischen Systementwürfen verständlich machen.
In einem dritten Schritt geht die Studie auf inhaltliche Schwerpunkte und Entwicklungslinien in der Lehre über Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn ein. Wenn die Theologen des Mittelalters unter dem Anspruch wissenschaftlicher Rationalität die biblischen Osterberichte deuten und ihre Aussagen spekulativ entfalten, wird der Rekurs auf offenbarungstheologische Grundmotive ebenso erkennbar wie der Umgang mit patristischen Vorgaben und die kritische Rezeption naturphilosophischen Wissens. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Untersuchung dem Denken des hl. Thomas von Aquin, so daß sie auch als breit angelegter historischer Kommentar zum Auferstehungstraktat der „Summa theologiae“ gelesen werden kann.